Kunstschnee rettet Skigebiete

Ohne künstliche Beschneiung wäre das Skifahren auch in großen Skigebieten derzeit nicht möglich. Einige kleinere Skigebiete nahmen den Betrieb noch nicht auf. tirol.ORF.at fragte nach, welche Auswirkungen der Schneemangel hat.

Keinen Skibetrieb gibt es derzeit bei den Elferliften im Stubaital, am Glungezer, bei den Kellerjochbahnen bei Schwaz oder am Hahnenkamm bei Reutte. Diese Skigebiete haben gar keine beziehungsweise nur eingeschränkt Schneekanonen.

Viel Kunstschnee

Bei den Reuttener Seilbahnen spricht man derzeit von einer ganz, ganz schwierigen Situation, die dem Skigebiet auch existenziell zusetze. Am Rangger Köpfl konnte man zwar in Betrieb gehen, wenn auch nur eingeschränkt. Lifte sind lediglich im oberen Bereich in Betrieb. „Wir haben relativ viel Kunstschnee verwendet, um die Schleppliftspur in Betrieb zu setzen“, erklärt Hubert Deutschmann von den Bergbahnen Oberperfuss, der das heurige Jahr als das schwierigste seiner sechsjährigen Tätigkeit beschreibt. Rund um Weihnachten habe man Einbußen von gut 50 Prozent hinnehmen müssen.

Investitionen in Beschneiung machen sich bezahlt

Bei den Serlesbahnen am Eingang des Stubaitales hat man in den letzten Jahren viel in die Beschneiungsanlage investiert, das sei jetzt die Rettung, meint Geschäftsführer Franz Gleirscher: „Wir haben eigentlich so viel Schneeauflage auf den Hauptpisten, dass wir so ein Wetter weiter überleben und hätten, wenn es noch kälter wird, Reserven im Speicherteich“, so der Geschäftsführer der Serlesbahnen. Pisten, für die es keine künstliche Beschneiung gebe, könnten derzeit allerdings leider nicht präpariert werden.

Winterfeeling fehlt

Die Lage mit vielen Nordhängen und wiederum die künstliche Beschneiung hat im Skigebiet Steinplatte die bisherige Saison gerettet. Lift-Chef Andreas Brandtner sagt: „Wir sind bis jetzt wirtschaftlich in einem ausgeglichenen Verhältnis im Vergleich zum vorigen Jahr.“ Die Tagesgäste, Freerider und Tiefschneefahrer seien bis dato allerdings ausgeblieben. Die würden noch auf Neuschnee warten - mehr dazu in Tagesgäste bleiben wegen Schneemangels aus.

In der Zillertal-Arena sind 43 Liftanlagen in Betrieb und 100 Pistenkilometer präpariert. „Alles, was in Betrieb ist, ist in sehr gutem Zustand“, erklärt die Marketing-Chefin Annemarie Kröll. Schneefälle werden allerdings im Zillertal trotzdem herbeigesehnt, weil das Winterfeeling fehle.

Hoffen auf Hochbetrieb während der Semesterferien

Als sehr schwierigen Winter bezeichnet auch der Vorstand der Lienzer Bergbahnen, Klaus Hofstätter, diese Saison. In den Skigebieten Zettersfeld und Hochstein seien zwar die Hauptpisten in Betrieb. „Wir haben sicherlich anständige Einbußen“, sagt Hofstätter. Die Winteratmosphäre fehle eben. Nun hofft er auf ein gutes Geschäft in den Semesterferien.

Besser zurecht kommen höher gelegene Skigebiete wie der Arlberg oder Obergurgl-Hochgurgl. Aber auch hier wäre ohne Kunstschnee über Weihnachten kaum ein Skibetrieb möglich gewesen: „Ohne die Investitionen, die wir in den letzten Jahren in die Beschneiung getätigt haben, wäre nichts gegangen“, sagt Werner Hanselitsch, Marketingleiter in Obergurgl-Hochgurgl.