Test für Fahren am Pannenstreifen gelungen

Die Freigabe von Pannenstreifen bei hohem Verkehrsaufkommen hat die ASFINAG in den vergangenen Monaten getestet. Mittels Computersimulation wurden die Auswirkungen auf den Verkehr und die Umwelt erhoben.

Das Fahren am Pannenstreifen bei hohem Verkehrsaufkommen ist in einigen Ländern bereits seit längerem möglich. Deutschland hat ein solches System ebenso wie England, die Schweiz und die Niederlande. Auch in Österreich wird seit Jahren darüber debattiert. Im Sommer und Herbst 2015 führte die ASFINAG entsprechende Computersimulationen durch. Berechnet wurden die Auswirkungen auf den Verkehr für die A4 in Richtung Schwechat vom Knoten Prater bis Schwechat, sowie auf der A1 in beiden Richtungen zwischen Wallersee und Salzburg und auf der A12 ebenfalls in beiden Richtungen zwischen Innsbruck-West und Zirl-Ost.

Die ASFINAG sei von den positiven Effekten für die Flüssigkeit des Verkehrs, die Sicherheit und die Umwelt überzeugt, erklärte Geschäftsführer Rainer Kienreich. Der Verkehr werde dadurch flüssiger, die Verkehrssicherheit steige durch eine geringere Zahl von Auffahrunfällen. Es gäbe zudem einen positiven Effekt für die Umwelt, da weniger Emissionen frei würden.

Wirtschaftliche Lösung für bauliche Beschränkungen

Kienreich sieht in der Nutzung des Pannenstreifens eine wirtschaftliche Lösung für den steigenden Verkehr vor allem in der Nähe von Ballungsräumen. Denn die Schaffung zusätzlicher Spuren - also eine Verbreiterung der Fahrbahn - sei dort oft nicht möglich.

Die ASFINAG wolle jedoch nicht, dass alle Pannenstreifen in Österreich freigeben werden. Das gehe allein deswegen nicht, weil die Voraussetzungen dafür nicht überall gegeben seien. Nötig sind ein ausreichend breiter Pannenstreifen, lückenlose Kontrolle durch Verkehrskameras und Überkopfanzeigen, auf denen auf die erlaubte Nutzung hingewiesen wird. Auch bauliche Nachrüstungen sind erforderlich, um ausreichend Pannenbuchten zu schaffen, erklärte Kienreich.

Tatsächliche Freigabe frühestens 2019

Den Verkehrsteilnehmern soll durch grüne Pfeile in der Überkopfanzeige signalisiert werden, dass sie auf den Pannenstreifen wechseln dürfen. Das soll jedoch nur zwei bis drei Stunden im starken Früh- oder Abendverkehr erlaubt sein. Die tatsächliche Freigabe der Pannenstreifen dauert jedoch noch. Da eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung notwendig ist, dürfen die Pannenstreifen nicht vor 2019 befahren werden.

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