Freiluftlabor auf 2.400 Meter Höhe

Ein einzigartiges Freiluftlabor für alpine Textilien wurde jetzt in Serfaus eröffnet. Auf 2.400 Meter Höhe werden unter realen Wetterbedingungen neue Stoffe getestet. Am Ende der Forschung soll ein neues Gütesiegel stehen.

Die Skifahrer in Serfaus-Fiss-Ladis werden sich heuer vielleicht wundern. Da steht eine Plattform, auf der vier Puppen in Bergkleidung sitzen und zwei weitere in einem Schlafsack liegen. Das Ganze ist aber kein Scherz, sondern eine wissenschaftliche Versuchseinrichtung.

Stoffe extremem Wetter ausgesetzt

Die ganze Plattform und die Puppen sind mit Sensoren versehen, die ständig aktuelle Daten ins Tal senden. Sie sollen Aufschlüsse darüber geben, wie neue Stoffe in extremen Wetterbedingungen funktionieren. Derzeit wird noch an einer einheitlichen Messmethode bei unterschiedlichstem Wetter gearbeitet.

Kleiderpuppen auf Plattform im Schnee

Polychrome Lab

Die Kleiderpuppen werden extremen Witterungen ausgesetzt

Universitätsprofessor Thomas Bechtold vom Institut für Textilchemie und –physik der Universität Innsbruck zeigte sich anlässlich der Eröffnung von den Forschungsbedingungen begeistert. Es sei eine besondere Herausforderung, Textilforschung im Hochgebirge unter wissenschaftlichen Bedingungen betreiben zu können. „Unsere Forschungen werden dazu beitragen, dass künftig eine bessere Bekleidung für alle, die sich im alpinen Bereich bewegen, hergestellt werden kann.“

Menschen und Kleiderpuppen im Gebirge

Serfau Fiss Ladis/fred@einkemmer.com

Von links: Michele Stinco (polychromelab GmbH), Benny Pregenzer (Bergbahnen Fiss-Ladis), Harald Gohm (Standortagentur Tirol), Elisabeth Frey (polychromlab GmbH) und Thomas Bechtold (Uni Innsbruck)

Die im weltweit ersten Freiluftlabor für Bergbekleidung gemessenen Werte sollen bis 2017 in ein neues Gütesiegel namens Alpine Proof münden. So wie bei Goretex-Bekleidung soll es zukünftig Bergsportlern Auskunft über die Qualität von Sportbekleidung geben. Alle möglichen Produzenten haben bereits Interesse bekundet.