Rotes Kreuz: An der Grenze der Kapazität

Das Rote Kreuz hat am Donnerstag eine Bilanz der letzten drei Monate gezogen. Es wurden 37.600 Menschen versorgt, die auf der Durchreise nach Deutschland waren. Ohne Freiwillige sei der Einsatz nicht möglich gewesen.

Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten - vorwiegend in Kufstein, Innsbruck und in Plon - Enormes zu leisten. Mehr als 37.000 Flüchtlinge machten im Laufe der letzten Monate Station in Tirol. In der Feuerwehrschule in Telfs wurden Asylwerber betreut, nur 215 haben hier um Asyl angesucht.

„Ohne Freiwillige wäre dieser Einsatz nie möglich gewesen“, sagte Landesrettungskommandant Heinz Wolf: „Wir haben dann im Laufe natürlich versucht, die Freiwilligen an Schlüsselpositionen mit hauptamtlichen Mitarbeitern zu ersetzen. Aber in der ersten Phase mussten wir zu hundert Prozent auf Freiwillige setzen.“

Nur vereinzelt Probleme

700 Mitarbeiter haben 25.000 Arbeitsstunden geleistet. Insgesamt wurden 102.926 Essen verteilt, rechnete Wolf vor. Gängige Vorurteile kann Wolf nicht bestätigen: „Wir sind natürlich bemüht, auf die Bedürfnisse dieser Menschen auf der Flucht Rücksicht zu nehmen. Die Speisepläne sind auf die Länder, aus denen die Menschen kommen, abgestimmt. Probleme gibt es hier nur sehr vereinzelt.“

Auch von Streitereien oder aggressivem Verhalten kann der Landesrettungskommandant nur wenig berichten: „Dass es untereinander zu Streit kommt, der dann von unseren Leuten geschlichtet werden muss, das ist schon passiert. Aber mir ist nicht bekannt, dass es zu ernsten Zwischenfällen in den Notlagern gekommen ist.“ In den letzten Tagen habe sich die Situation in den Notlagern etwas beruhigt, so Wolf. Das Rote Kreuz stehe aber weiterhin parat für den nächsten Ansturm.

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