Agrialp: Bauer sucht Zukunft
Traditionelle Handarbeit und futuristisches Hightech schließen einander auf Südtirols Bauernhöfen nicht aus. Vor allem junge Bauern sind immer öfter nicht nur Land-, sondern auch Betriebswirte, die obendrein ein Studium der Agrarwissenschaften absolviert und Erfahrungen im Ausland gesammelt haben. Viele von ihnen holen sich auf der „Agrialp“ in Bozen spannende Anregungen für ihre Arbeit.
Sendungshinweis
Südtirol heute, ORF 2, 18.30 Uhr.
Bauer als Trendforscher
Weitblick muss der Agrarexperte von heute unbedingt besitzen, sagen die Fachleute. Er muss gut ausgebildet und informiert sein, denn der Markt sei knallhart. Wichtig sei auch, dass der Landwirt an den Kunden denke, dem er ein Produkt verkaufen wolle. Hier gebe es noch Luft nach oben in der Produktentwicklung - wohin die Trends gehen solle die wesentliche Frage sein und darauf bauend könne man ein Produktkonzept erstellen, so Lukas Unterhofer vom Bauernbund. Der Bauer müsse also auch Trendforscher sein. Auch die Maschinen werden immer komplexer und verlangen dem Bauern immer mehr ab.
Rückbesinnen auf Tradition
Viele Landwirte aber sehen die Zukunft der Bauern in der Rückbesinnung auf die Tradition. Robert Thurner beispielsweise wurde als einer von drei Jungbauern als besonders innovativ ausgezeichnet. Er sieht die Zukunft in der Vielfalt der Landwirtschaft, nicht aber in der Technik. So wie die Landwirt-Familie Bergemeister aus Pfunders. Sie hat einen Preis bekommen für die Sanierung ihres Hofes: Denn auch so werde die Zukunft gesichert, freut sich Familie Bergmeister.
Zum einen ist die Landwirtschaft ein harter Wirtschaftszweig, zum anderen steht den Konsumenten der Sinn nach Bio- und regionalen Produkten und Nachhaltigkeit. Der Bauer von morgen muss sich heute gut positionieren. Die Alpenländische Landwirtschaftsschau Aprialp in Bozen gibt ab Freitag drei Tage lang Gelegenheit, sich dabei inspirieren zu lassen.