Impfstudie: Jugendliche sind gefragt

Am Freitag werden 500 Tiroler Jugendliche einen Brief von der Landessanitätsdirektion erhalten. Sie werden gebeten, freiwillig an einer Studie der Med Uni Innsbruck teilzunehmen. Untersucht wird, ob die Jugendlichen ausreichend geimpft sind.

Mit Unterstützung der Landessanitätsdirektion startet an der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) die wissenschaftliche Studie VACCiT, die den Impfschutz junger Menschen in Tirol genau untersucht. VACCiT wird gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGES) durchgeführt.

Tirol ist mit dieser Befragung Vorreiter

Tirol nimmt mit dieser Studie eine Vorreiterrolle in Österreich ein, da es als erstes Bundesland die Durchimpfungsrate einer bestimmten Bevölkerungsgruppe untersucht. Erhoben wird, welcher Anteil der jungen Tirolerinnen und Tiroler gegen bestimmte Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln oder Kinderlähmung ausreichend geimpft sind.

Zum anderen möchte man mittels Fragebogen wissenschaftlich untersuchen, was junge Tirolerinnen und Tiroler von Impfungen halten, was sie darüber wissen und wie sie dies auf die Impfungen ihrer eigenen Kinder umsetzen möchten. Die Adressen der Jugendlichen wurden vom Bundesministerium für Gesundheit zur Verfügung gestellt. Dieses hat die Daten per Zufallsgenerator aus den Melderegistern erheben lassen.

Gegen viele schwerwiegende Erkrankungen wird in Österreich seit langem ein Gratis-Impfprogramm für Kinder angeboten. Dennoch sei nicht ausreichend bekannt, wie hoch der Anteil der Geimpften in der sich ändernden Bevölkerungszusammensetzung derzeit wirklich ist. Dieses Wissen sei aber wichtig, um kleinen Epidemien, wie sie etwa an Tiroler Schulen zuletzt auftraten, besser vorbeugen zu können - mehr dazu in Maserngefahr an Tiroler Gymnasium gebannt und 14 Mumps-Fälle im Zillertal.

Viele Krankheiten sind ausgestorben

Impfungen sind eine der größten Erfolgsgeschichten in der Medizin, zahlreichen Erkrankungen konnte so der Schrecken genommen werden. Manche treten in Europa praktisch nicht mehr auf oder wurden wie die Pocken sogar ausgerottet. Damit das so bleibt, müsse unter den Mitgliedern der Gesellschaft eine entsprechend hohe Durchimpfungsrate gegeben sein. Anfang 2016 sollen die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht werden.

Link: