NGO`s fordern Baustopp für Osttiroler Kraftwerk

Naturschutzorganisationen verlangen einen Baustopp beim geplanten Kleinwasserkraftwerk in Innervillgraten. Der naturschutzrechtliche Genehmigungsbescheid sei Ende 2014 erloschen. Das Land Tirol sieht den Bescheid hingegen aufrecht.

Das Vorhaben verharrt „in konsenslosem Zustand“, erklärten Umweltdachverband, Alpenverein, Kuratorium Wald sowie die Initiative Österreich 2025.

Baubeginn ohne gültigem Bescheid

Das Gutachten der Uni Wien bestätige sehr deutlich, dass die Rechtsauffassung der Tiroler Landesregierung, wonach die strittige naturschutzrechtliche Bewilligung weiter in Geltung stehe, dem eindeutigen Wortlaut einer Gesetzesbestimmung des Tiroler Naturschutzgesetzes widerspreche. Es sei vielmehr davon auszugehen, dass die naturschutzrechtliche Bewilligung mit 31. Dezember 2014 erloschen sei.

Die Gemeinde als Konsenswerberin habe sich entschieden, trotz gravierender Bedenken hinsichtlich der Gültigkeit der naturschutzrechtlichen Genehmigung, mit dem Bau zu beginnen. „Angesichts eines derart deutlichen Ergebnisses des Gutachtens ist es höchst an der Zeit, in diesem Fall einzuschreiten und einen sofortigen Baustopp zu verfügen, um weitere Schäden am Naturkleinod Innervillgraten abzuwenden“, forderte Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Kuratorium Wald, die zuständige Tiroler LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) zum Handeln auf.

Felipe: „Baubescheid ist aufrecht“

Laut rechtlicher Einschätzung der Behörde ist der naturschutzrechtliche Bescheid aufrecht, teilte hingegen ein Sprecher Felipes der APA mit. Selbstverständlich prüfe man das neueste Privatgutachten genauso akribisch, wie auch alle anderen einlangenden Hinweise in diesem und in anderen Fällen. Bis zum Ende der Prüfung des Gutachtens ändere sich nichts an der geltenden Rechtslage, laut der der naturschutzrechtliche Bescheid aufrecht sei.

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