Entwarnung nach Felsabbruch am Eiblschrofen
Besorgte Anrainer informierten die Leitstelle. Noch in der Nacht und Donnerstagfrüh wurde die Stelle besichtigt. Es gebe jedoch keine Gefahr für den Siedlungsraum, gab Bürgermeister Hans Lintner Entwarnung.
Geologe zu den Ursachen
Der Landesgeologe Hans Schroll sagte nach der Besichtigung des Abbruchs am Donnerstagvormittag mit einem Hubschrauber, die Ursachen für die verhältnismäßig großen Felsabbrüche dürften im Frost-Tau-Wechsel in den ersten Nächten des heurigen Herbstes mit Temperaturen um Null Grad liegen. Mit kleineren und auch ähnlich großen Ereignissen sei in unregelmäßigen zeitlichen Abständen auch in Zukunft zu rechnen.
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Die Sicherheit sei jedoch durch die beiden Schutzdämme gewährleistet, die in Folge des Felssturzes 1999 errichtet wurden, so Schroll weiter. Außerdem laufen ein unterirdisches und ein oberirdisches Monitoring-Programm, die verlässliche Auskunft über die Entwicklungen am Eiblschrofen geben können.
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Großer Felssturz am 10. Juli 1999
Nachdem sich immer wieder kleinere Felsblöcke vom Eiblschrofen gelöst hatten, kam es am 10. Juli 1999 zu einer Reihe von Felsstürzen. Insgesamt lösten sich 150.000 m3 Gestein aus der Felswand. Für den Abtransport dieser Gesteinsmenge waren etwa 15.000 Fuhren mit mehrachsigen Lkws nötig. Etwa die gleiche Menge Gestein dürfte im Inneren des Berges versunken sein. Im Ortsteil Ried wurden 286 Personen aus 55 Häusern evakuiert, 16 Betriebe vorübergehend stillgelegt.
Experten überlegten, den Eiblschrofen abzutragen bzw. die Felsmassen kontrolliert abzusprengen. Schlussendlich entschloss man sich aber, zwei großzügig dimensionierte Schutzdämme zu bauen.
Land Tirol/Berger
Innerhalb von 78 Tagen wurden ein 25 Meter und ein 15 Meter hoher Damm aufgeschüttet.