Verkäuferinnen gegen Shoppingnight

Das Ergebnis der ÖBG-Urabstimmung unter betroffenen Handelsangestellten zur Einkaufsnacht in Innsbruck ist klar: Fast zwei Drittel der Befragten sind dagegen. Am Freitag findet in Innsbruck zum fünften Mal eine Einkaufsnacht des Innsbrucker Stadtmarketings statt.

Die viertägige Befragung durch die GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten - Druck, Journalismus, Papier) hat folgendes Ergebnis gebracht: Auf die Frage „Wollen Sie persönlich bei der Innsbrucker Shopping Night bis 23 Uhr arbeiten?“ haben 68,1 Prozent mit Nein geantwortet.

Abgefragt wurde bei der Umfrage weiters, wie die Handelsangestellten zu der immer wieder diskutierten Frage der Sonntagsöffnung stehen. Gleich 93,3 Prozent sprachen sich gegen eine Ladenöffnung am Sonntag aus. 86,4 Prozent befürworteten die Forderung der Gewerkschaft nach arbeitsrechtlichen Verbesserung bei der Eventregelung wie Kinderbetreuung oder Fahrtkosten.

ÖGB will Verbesserungen erreichen

Tirols ÖGB-Vorsitzender Otto Leist sieht deshalb das Ergebnis der Befragung als Auftrag, Verbesserungen zur Eventregelung zu erreichen. „Daher werden wir das schon diesen Herbst an die zuständigen VerhandlerInnen des Kollektivvertrages weitergeben“, sagte Leist.

Von etwa 3.000 Betroffenen haben 1.850 an der Befragung teilgenommen. „Damit können wir definitiv von einem repräsentativen Ergebnis ausgehen“, sagt ÖGB-Regionalsekretär Harald Schweighofer.

An Freiwilligkeit wird gezweifelt

„Das Thema der Freiwilligkeit war der massivste Kritikpunkt“, erklärt ÖGB-Regionalsekretär David Schumacher. Viele Angestellte würden bei einer Weigerung bei der Shopping Night zu arbeiten mit negativen Konsequenzen rechnen. Auch das Thema Heimreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Ende der Einkaufsnacht um 23 Uhr beschäftigt viele.

Einkaufen und Unterhaltung am Abend

Bei der unter dem Titel „innsbruck@night“ veranstalteten Shopping Night können Kunden am Freitag bis 23 Uhr einkaufen. Geboten wird auch ein umfangreiches Rahmenprogramm in der Stadt. Der ÖGB kämpft seit langem gegen diese Veranstaltungen mit verlängerten Öffnungszeiten. Dieses Mal hat er eine Urabstimmung unter den betroffenen Verkäuferinnen und Verkäufern vorgestellt, wo abgefragt wurde, ob die überhaupt so lange arbeiten wollen - GPA befragt Verkäuferinnen zu Shopping-Night . Die Wirtschaftskammer sah diese Abstimmung kritisch - mehr dazu in Ärger über Abstimmung zu Shopping-Night .

Wirtschaftskammer spricht von „No na“-Umfrage

Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer hat Zweifel an der Stichhaltigkeit der ÖGB-Umfrage. „Wenn ich die Leute frage, ob sie mehr verdienen wollen, wird no na jeder ‚JA‘ sagen. Insbesondere wenn der Gewerkschaftsvertreter bei der Beantwortung gleich daneben steht“, so Bodenseer in einer Aussendung. Mit der „einzementierten und antiquierten Geisteshaltung, wie sie der ÖGB zur Schau stellt, werden wir die Herausforderungen nicht meistern“, so Bodenseer.

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