Geschwister psychisch Kranker gesucht

Tiroler Wissenschafter suchen gesunde Geschwister von Menschen mit bipolarer affektiver Störung für die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt. Klären wollen die Experten, welche Rolle emotionale Kompetenz bei diesen Erkrankungen hat.

Dies sei weltweit bisher nicht vergleichend und gebündelt untersucht worden, hieß es in einer Aussendung. Emotionale Kompetenz meint die Fähigkeit, eigene Gefühle und jene anderer zu erkennen sowie mit diesen umzugehen. „Mögliche Beeinträchtigungen emotionaler Kompetenz könnten als Frühwarnsystem für schizophrene und bipolare affektive Störungen eingesetzt werden“, erklärten die Wissenschafter Alex Hofer und Wolfgang Fleischhacker.

Kontaktmöglichkeit

Interessierte können mit dem Department für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik Innsbruck zwischen 8.00 und 16.00 Uhr (+43/512/504/81533) oder unter der Mailadresse beatrice.frajo-apor@tirol-kliniken.at Kontakt aufnehmen.

30 Geschwister gesucht

Gesucht werden 30 gesunde Geschwister Betroffener im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Teilnahme an der Studie ist anonym. Die Gesamtdauer der Untersuchung beträgt rund drei Stunden. In der Regel seien dafür ein bis zwei Termine notwendig. Alle personenbezogenen Angaben unterliegen dem Datenschutz und würden anonymisiert bearbeitet.

Bisher weisen laut den Wissenschaftern einige wenige Studien darauf hin, dass Schizophreniekranke und Patienten mit bipolaren affektiven Störungen unter anderem aufgrund beeinträchtigter Botenstoffe - sogenannter Neurotransmitter - Probleme im Umgang mit Emotionen haben können.

An schizophrenen und bipolaren affektiven Störungen leidet weltweit jeweils ein Prozent der Bevölkerung. Alleine in Österreich sind 160.000 Menschen betroffen. Die Studie läuft bis 2016. Sie wird vom österreichischen Forschungsfonds (FWF) gefördert.