Pflegeeltern für Flüchtlingskinder gesucht

In Tirol sind derzeit 82 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Einige Radio Tirol Hörer haben sich gemeldet und erklärt, dass sie bereit wären, Flüchtlinge als Pflegekinder aufzunehmen. Ganz so einfach ist das allerdings nicht.

Derzeit sind die elternlosen Jugendlichen etwa im Juvita in Vomp oder im Biwak des SOS Kinderdorfs in Hall untergebracht, die Unter-14-Jährigen in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen des Landes. Wer solchen Kinder die fehlende Nähe und Geborgenheit als Pflegeeltern zurückgeben möchte, muss zuerst ein Prüfungs-Prozedere durchlaufen, sagt Silvia Rass-Schell, die Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes.

Keine Gewalt, Wirtschaftlichkeit und Ausbildung

Egal ob sich Paare oder Einzelpersonen anbieten, Pflegeeltern müssen etwa einen erweiterten Strafregisterauszug vorlegen und Gewalttätigkeit muss ausgeschlossen werden können. Auch müsse der Nachweis der Wirtschaftlichkeit erbracht werden, denn schließlich ist die Aufnahme eines Pflegekindes mit Mehrkosten verbunden.

Dazu muss auch noch eine Pflegeeltern-Ausbildung absolviert werden, die für minderjährige Flüchtlinge modifiziert und im kommenden Frühjahr in Blöcken an Wochenenden stattfinden wird. Zu beachten ist auch, dass das Kind eventuell nur auf Zeit da ist.

Info-Veranstaltung für Interessierte

Mögliche Pflegeeltern können Flüchtlingskinder frühestens nächstes Jahr aufnehmen. Für alle Interessierten wird es aber noch heuer eine Informationsveranstaltung geben: am 4. und 5. Dezember im Landhaus 1 in Innsbruck, im Festsaal A101. Die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe vom Land Tirol bittet schon jetzt um Anmeldung - unter 0512-508 802642.

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