Umfrage: „Wohnungen nicht mehr leistbar“

Für die große Mehrheit der Tiroler sind die Kosten für die Wohnraumbeschaffung nicht mehr leistbar. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IMAD im Auftrag von BAUMASSIV, dem Fachverband der Stein- und keramischen Industrie.

Ebenso wie in anderen Regionen Österreichs sind auch in Tirol die Kosten für die Wohnraumbeschaffung ein aktuelles Problem. Dies unterstreicht eine repräsentative Umfrage des Instituts für Marktforschung und Datenanalyse (IMAD).

Besonders akut ist demnach die Situation in Innsbruck und Umgebung sowie in Osttirol. Rund 90 Prozent der Befragten beurteilen dort die Ausgaben zur Wohnraumbeschaffung als nicht mehr leistbar. Vor allem junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren sehen die Situation sehr kritisch. Kein Einziger in dieser Altersgruppe gibt an, dass die Kosten für die Wohnraumbeschaffung noch leistbar sind. Ebenso beanstanden 95 Prozent der Befragten, die zur Miete wohnen, die zu hohen Ausgaben für die Wohnraumbeschaffung. Anders ist die Situation bei Tirolern mit Eigenheim, hier ist der Wert mit 83 Prozent deutlich niedriger. 65 Prozent dieser Gruppe zeigen sich außerdem mit der aktuellen Wohnsituation insgesamt sehr zufrieden.

„Zu teuer, zu klein, zu alt“

Der Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie, Andreas Pfeiler, stellte fest: „Insgesamt ist nur für die Hälfte der Tiroler die aktuelle Wohnsituation sehr zufriedenstellend. Zu teuer, zu klein und zu alt - das sind die drei wichtigsten Klagen jener, die ihr derzeitiges Umfeld als nicht passabel empfinden.“ Die Zustimmung zum Wohnumfeld wächst mit dem Alter: Personen ab 40 Jahre sind am zufriedensten.

Nachhaltiges Bauen sorgt für Energieeffizienz

Nachhaltiges Bauen verbinden 94 Prozent der Tiroler vor allem mit dem Sparen bei Energie- und Betriebskosten. Dieses klare Votum entspricht auch internationalen Ambitionen auf EU-Ebene. Laut dem Klima- und Energiepaket der EU müssen bis 2020 alle Neubauten als Nearly-Zero-Energy-Gebäude errichtet werden. Zudem wird Nachhaltigkeit von 81 Prozent der Befragten mit dem Faktor Langlebigkeit verbunden. Massiv errichtete Gebäude sind hier der unangefochtene Favorit. Die Massivbauweise ist auch die klar präferierte Wahl der Tiroler, wenn sie nahhaltig und zugleich kostengünstig bauen wollen, sagte IMAD-Geschäftsführerin Barbara Traweger-Ravanelli.

Wünsche an Politik und Wirtschaft

Im Zuge der Studie formulierten die Befragten auch ihre Wünsche an die Politik und die Bauwirtschaft. Das Senken der Grundstückspreise steht an der Spitze der Top-Sechs-Anregungen, wie Wohnen wieder leistbar werden kann, gefolgt von der Neugestaltung von Förderungen, den Obergrenzen bei Mieten und Grundstückspreisen und der Änderung bei den Bauvorschriften. „Unter den Vorschlägen fanden sich weitere durchaus interessante Überlegungen wie günstige Starterwohnungen für Familien und junge Menschen oder ein verstärktes Eingehen auf die Kundenbedürfnisse schon vor der Errichtung“, so Traweger-Ravanelli.

Stein- und keramische Industrie

Als Informations- und Nachhaltigkeitsplattform des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie Österreichs vertritt BAUMASSIV die Interessen von 300 Mitgliedern. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 14.000 Mitarbeiter und erwirtschafteten 2014 einen Umsatz von 3,32 Mrd. Euro.

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