Rund 400 Flüchtlingskinder in Tirols Schulen

Im neuen Schuljahr werden 400 bis 450 Flüchtlingskinder in Tirol zur Schule gehen. Das Land beschloss 35 neue Planstellen, um die Herausforderung bewältigen zu können. Es brauche noch mehr Personal, fordert die Gewerkschaft.

Die Flüchtlingskinder haben oft Schreckliches hinter sich und leben jetzt in einem fremden Land, in dem sie die Sprache kaum oder gar nicht verstehen. Schule bietet für sie ein Stück Normalität. Sie ermögliche ihnen, sich besser in ihr neues Leben einzugewöhnen, sagt Landesschulratspräsidentin und Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP): „Die Schulen sind ein wichtiger Ort der Integration. Die Lehrerinnen und Lehrer haben schon öfter bewiesen, dass sie über eine große Empathie verfügen. Die Herausforderungen sind gestiegen, aber ich bin mir sicher, dass wir sie bewältigen können.“

Sprachförderkurse und psychologische Betreuung

Die Flüchtlingskinder sollen neben intensiven Sprachförderkursen auch schulpsychologische Betreuung erhalten, um ihre traumatischen Erlebnisse besser verarbeiten zu können. Das Unterrichtsministerium hat mit Teresija Stoisits Anfang der Woche eine eigene Flüchtlingskoordinatorin bestellt, in Tirol soll künftig eine Lehrperson zentrale Ansprechperson zum Thema Flüchtlinge und Schule sein. Der Bund bietet seit kurzem einen Informationsfolder zum Thema „Flüchtlingskinder an österreichischen Schulen“ an.

Auch beim Land Tirol ist ein Leitfaden in Ausarbeitung, der ab nächster Woche allen Tiroler Schuldirektorinnen und -direktoren bei der Einschulung der Flüchtlinge helfen soll.

Gewerkschaft fordert mehr Personal an Schulen

Ein Leitfaden komme zum einen sehr spät, außerdem helfe er nicht viel, kritisiert Walter Meixner von der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer. Vielmehr bräuchte man mehr Personal.

Für die 35 Dienstposten, die das Land Ende Juni beschlossen hat, sei man dankbar, es bräuchte aber noch zusätzliche Personalressourcen. Hier sei aber nicht das Land, sondern der Bund gefragt, so Meixner. Zudem spricht sich Meixner dagegen aus, die Flüchtlingskinder gleich zu Beginn in eine altersgerechte Regelklasse einzuschulen. Meixner fordert sogenannte Sprachstartklassen. In diesen erhalten die Flüchtlingskinder intensiven Deutschunterricht und kommen erst danach in eine altersgerechte Klasse.

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