Zangerl pocht auf Kinder-Reha-Zentren

Seit Juli 2014 verhandeln Sozialversicherungen und Länder über die Standorte für die vier geplanten Reha-Zentren für Kinder und Jugendliche. Dass immer noch darüber diskutiert werde, sei unverständlich, so AK-Präsident Erwin Zangerl.

Für Rehabilitationen nach Unfällen oder Operationen gibt es in Österreich knapp 9.000 Reha-Plätze, die allerdings zum überwiegenden Großteil Erwachsenen zur Verfügung stehen. Nur 52 Betten sind für die Kinder- und Jugendtherapie reserviert.

Das sei für Eltern und Kinder eine unzumutbare Belastung, klagt AK-Präsident Erwin Zangerl. Die Angehörigen der jährlich 6.000 betroffenen Kinder und Jugendlichen müssten sich nach anderen Therapie-Möglichkeiten umsehen. Viele seien deshalb gezwungen, nach Deutschland auszuweichen, was mit erheblichen Kosten verbunden sei. In Deutschland gibt es für Kinder und Jugendliche 8.000 Betten in über 70 Einrichtungen.

Einigung auf 343 Betten in vier Zentren

In Österreich soll die Zahl der Reha-Betten, die für Kinder und Jugendliche reserviert sind, von derzeit 52 auf 343 deutlich ausgebaut werden. Zudem sollen 50 Betten für Angehörige in Österreich zur Verfügung stehen. Darauf einigten sich im Juli des Vorjahres der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Bundesländer. „Grundsätzlich sind wir mit diesem Thema im Zeitplan“, sagt Hauptverbands-Vorsitzender Peter McDonald. Noch 2015 sollen die Verträge unter Dach und Fach gebracht werden.

Die Kosten von 33 Millionen Euro trägt zu 75 Prozent die Sozialversicherung, knapp ein Viertel (8,5 Mio. Euro) steuern die Bundesländer bei. Während die Zahl der Betten fixiert ist, sind die Standorte noch nicht in Stein gemeiselt. Fix ist bis jetzt nur, dass es je ein Zentrum in den Versorgungsregionen Ost (Wien/NÖ/Burgenland), Nord (Salzburg, Oberösterreich), Süd (Steiermark, Kärnten) sowie West (Tirol/Vorarlberg) geben soll.

Zangerl für Hall als Zentrum für Westösterreich

Dass noch nichts entschieden sei, bezeichnete AK-Präsident Zangerl als unhaltbare Situation, zumal die Diskussion einmal mehr auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werde. „Schluss mit politischer Taktiererei! Der Standort Hall als Schwerpunktzentrum für Westösterreich muss endlich umgesetzt werden, damit für betroffene Kinder und Jugendliche aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg endlich Reha-Plätze angeboten werden können“, so Zangerl.