VCÖ-Aktion für sichere Schulwege

Letztes Jahr sind in Tirol 39 Kinder am Schulweg verletzt worden. Jetzt vor Schulbeginn startet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) die Aktion „Sicherer Schulweg“, unter anderem können Gefahrenstellen online gemeldet werden.

In einer Online-Karte unter www.vcoe.at können Eltern Gefahrenstellen am Schulweg ihres Kindes eintragen und das Problem beschreiben. Das können unübersichtliche Kreuzungen sein, zu hohes Tempo des Straßenverkehrs, fehlende Gehwege oder schlecht erreichbare Bushaltestellen.

VCÖ leitet Meldungen an Behörden weiter

Die gemeldeten Gefahrenstellen werden dann vom VCÖ an die zuständigen Behörden weitergeleitet. „Wir wollen sichtbar machen, wo es Problemstellen gibt. Und vor allem wollen wir gemeinsam mit den Eltern die Schulwege sicherer machen“, sagt Markus Gansterer vom VCÖ.

Im Vorjahr wurden in Tirol 39 Kinder bei 37 Schulwegunfällen verletzt. Die Zahl der verletzten Kinder ist im Vergleich zum Jahr 2013 um drei zurückgegangen. Gegenüber dem Jahr 2012 nahm die Zahl der Schulwegunfälle um ein Drittel ab. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Tirol in den vergangenen zehn Jahren 425 Kinder bei 384 Schulwegunfällen verletzt wurden. Ein Kind im Jahr 2009 verlor dabei sein Leben.

Forderung nach kindgerechtem Verkehrssystem

Der VCÖ fordert ein kindgerechtes Verkehrssystem. So müsse jede Bushaltestelle auf einem Gehweg gut und sicher erreichbar sein, insbesondere auch in den ländlichen Regionen. Auch im Ortsgebiet brauche es ausreichend breite Gehwege und vor allem mehr Verkehrsberuhigung im Schulumfeld und in den Wohngebieten. Unübersichtliche Kreuzungen seien zu sanieren, vor Schutzwegen solle das Parkverbot ausgedehnt werden, wenn die Sicht auf Kinder durch parkende Autos verstellt werde.

Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum zwölften Lebensjahr jetzt in den Ferien den Schulweg gemeinsam zu gehen und das richtige Verhalten zu besprechen. Insbesondere bei Schulanfängern und bei Kindern, die die Schule wechseln, sei es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren. „Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf die tägliche Portion gesunde Bewegung zu kommen“, sagt Gansterer vom VCÖ. Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, würden ihrem Kind diese Möglichkeiten nehmen.