Fast zwei von drei Autofahrern übermüdet

Die ASFINAG hat am Samstag eine ungewöhnliche Aktion auf einem Rastplatz in Münster gestartet. Mit einem Pupillomat wurde der Übermüdungsgrad von Autofahrern gemessen. Das Ergebnis ist bedenklich.

Mehr als 60 Prozent der Testpersonen auf Tirols Autobahn waren übermüdet - manche sogar schon im kritischen Bereich. Das ist das Ergebnis einer stichprobenartigen Untersuchung des Grazer Schlafmediziners Manfred Walzl. Im Auftrag der ASFINAG hat er Freiwillige am Rastplatz in Münster getestet. „Viele der Autofahrer sind in Richtung Urlaub unterwegs und sind acht bis neun Stunden hinter dem Steuer. das ist eindeutig zu lange“, erklärt sich Walzl den Hohen Grad an übermüdeten Lenkern.

Durchschnittlich 30 Prozent übermüdet

Eine Studie mit 1000 Pkw-Lenkern hat ergeben, dass 30 Prozent aller Autofahrer deutlich zu müde oder sogar an der Grenze der Fahruntüchtigkeit waren. Bei Lkw und Busfahrern lag der Anteil sogar bei 50 Prozent.

Bei jedem zweiten tödlichen Verkehrsunfall im heurigen Jahr war Müdigkeit des Autolenkers mit im Spiel, zehn Menschen starben bei diesen Unfällen. Diese Zahl hat die ASFINAG zum Anlass für die Kampagne „Mach mal Pause“ genommen und weist unter anderem mit einem Video auf die Problematik hin.

Pupillenmessung; Müdigkeit am Steuer

ASFINAG

Eine Autofahrerin lässt sich vom Schlafforscher in die Augen schauen.

Sendungshinweis:

Um Müdigkeit und Urlaubsstau geht im „Report“ vom 7.7.2015; tvthek.orf.at

Augenbewegung demonstriert Wachheit

Ermittelt wurden diese Zahlen mit Hilfe einer pupillometrischen Untersuchung. Dabei wird der so genannte PUI (Pupillen-Unruheindex). Die Pupille erweitert und verengt sich pro Sekunde ständig um 0,5 Millimeter pro Sekunde. Bei Schläfrigkeit tut sie das seltener, dafür wird die Distanz zwischen Verengung und Erweiterung größer.