Tonnen von Gemüse und Obst werden vernichtet

Alleine im Bezirk Innsbruck Land werden wöchentlich 40 Tonnen Gemüse vernichtet. Nach Berichten im ORF vor einem Jahr haben viele Konsumenten ihr Missfallen an dieser Praxis geäußert, dennoch wird nach wie vor viel Gemüse und Obst vernichtet.

Nach Berichten des ORF Tirol über die tonnenweise Vernichtung von Obst und Gemüse zweiter Klasse gab es einen Aufstand vieler Konsumenten. Kampagnen wurden gestartet, auch im Lebensmittelhandel. Nach einem Jahr hat sich teilweise etwas geändert, teilweise blieb es aber auch beim Alten.

Heuer sind in Tirol vor allem Erdbeeren von der Vernichtung betroffen. Der Gemüsebauer Josef Norz aus Thaur sagt, viele Erdbeeren seien heuer zu klein für den Handel. Damit seien die Pflückkosten zu hoch. Man benötige die dreifache Zeit um die Erdbeeren zu pflücken und dann lohne sich das nicht mehr.

Spar: Wäre schlechtes Geschäft

Von diesem Problem spricht auch die Lebensmittelkette Spar. In einer Stellungnahme heißt es, erst ab einer deutlichen Preisreduktion seien Kunden bereit, auch zu Obst und Gemüse außerhalb der Norm zu greifen. Wenn man Verpackung, Transport und Nebenkosten mit einrechne, lägen die nötigen niedrigen Preise oft unterhalb dessen, was Landwirte von der Lebensmittelindustrie für ihre Früchte angeboten bekommen. Für die Landwirtschaft wäre es also ein schlechtes Geschäft, ihre Ware zweiter Wahl im Handel anzubieten.

MPreis: Nicht genug Ware zweiter Wahl

Von der Firma MPreis heißt es, dass es mengenmäßig in Tirol nicht ausreichend Ware zweiter Wahl gebe, um diese über den Lebensmittelhandel zu vermarkten. Außerdem würden Tiroler Bauern Lebensmittel zweiter Klasse vielfach zu Convenience-Produkten verarbeiten. So macht es auch Gemüsebauer Josef Norz. Zum Beispiel werden am Schotthof solche Produkte zu Suppengemüse verarbeitet. Außerdem holten sich Sozialmärkte direkt vom Hof das Gemüse zweiter Klasse, so Josef Norz.

Rewe: Eigene Marke für zweite Wahl

Lediglich die Rewe Gruppe, also Billa, Merkur und Adeg, haben für Gemüse und Obst zweiter Klasse eine eigene Marke gegründet. „Wunderlinge“ heißen die optisch nicht perfekten Produkte. 70 Tonnen dieser Wunderlinge werden wöchentlich verkauft - ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur.

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