Straßensperre: Umsatzeinbußen im Wattental

Nach einem Hangrutsch ist das Wattental südlich von Wattens kaum erreichbar. Die Behörden haben die Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Gastronomiebetriebe klagen über Umsatzeinbußen. Derzeit testet man eine automatische Ampelanlage.

Der Hang oberhalb der Gemeindestraße ist vor drei Wochen in Bewegung gekommen - mehr dazu in Hinteres Wattental gesperrt, Gasthaus evakuiert. In der Nacht gibt es eine Totalsperre der Straße, bei Tag dürfen Autos nur unter Auflagen passieren.

Beobachtungsposten im Gelände

Hoch über der Straße ins Wattental zieht sich ein 300 Meter langer Riss durch das Gelände. Gewaltige Erdmassen waren hier in Bewegung, einzelne Felsen bewegen sich teilweise immer noch. Die Landesgeologen vermessen derzeit die Problemzone und Soldaten des Bundesheeres überwachen das Gelände. Nur wenn oben keine Gefahr erkennbar ist, dürfen unten Autos passieren, mit einer Sondergenehmigung der Gemeinde.

Beobachtungsposten bei Hangrutsch

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Beobachtungsposten überwachen das Gelände oberhalb der Straße

Johann Zagajsek ist Kommandant des Bundesheeres am Truppenübungsplatz im Wattental. Er sagt, bevor eine Fahrzeug durchgeschleust werde, nehme man Verbindung mit den beiden Beobachtungsstellen auf. Wenn diese Sicherheit meldeten, fahre das Fahrzeug durch. Nach 20 Sekunden sei das Fahrzeug aus dem Gefahrenbereich. Wenn wieder gemeldet werde, dass keine Gefahr vorhanden sei, dürfe das nächste Auto fahren.

Keine Zufahrt für Feriengäste

Bürgermeister Franz Schmadl sagt, es dürften Leute in das Tal, bei denen es eine Notwendigkeit gebe, hineinzukommen. Das seien Almbetreiber, Hüttenbesitzer und das Bundesheer, leider aber keine Feriengäste.

Traktor bei Straßensperre

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Bauern müssen das Vieh auf die Almen bringen

Unter anderem müssen Almbauern derzeit ihre Tiere ins hintere Tal bringen, auch das Bundesheer braucht die Zufahrt zum Truppenübungsgelände Lizum-Walchen. In den Mittagsstunden und am Wochenende bleibt die Straße gesperrt. Für das traditionsreiche Gasthaus Hanneburger, einige Kilometer hinter der Sperre, hat das fatale Folgen. Die Gäste bleiben aus, der Wirt klagt über 15.000 Euro weniger Umsatz in nur drei Wochen. Betroffen von der Sperre sind auch das Gasthaus Säge, die Lizumer Hütte des Alpenvereins und einige Almwirtschaften.

Ampel soll an Messgeräte gekoppelt werden

Getestet wird derzeit eine vollautomatische Ampelanlage, die mit den Messgeräten im Gelände gekoppelt wird. Wenn die Bewegungen ruhiger seien, sei die Ampel auf Grün. Sollten sich die Bewegungen verstärken, müsse die Ampel wieder auf Rot geschaltet werden und es brauche wieder eine neue Beurteilung durch die Landesgeologie.

Gerät zur Hangbeobachtung

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Die Ampeln sollen an die Messgeräte der Geologen gekoppelt werden

Als mittelfristige Lösung hofft die Gemeinde Wattenberg auf eine zusätzliche Verbauung jenes Hanges, der Auslöser der Straßensperre ist. Die Kosten dafür dürften laut ersten Schätzungen an die 700.000 Euro betragen.