Schloss Ambras zeigt Exoten am Hof
Der Holzschnitt wird 500 Jahre alt und wird in der Albertina in Wien gehütet. Albrecht Dürer hat das Tier, ein Panzernashorn, das 1515 nach Lissabon kam und als Geschenk für den Papst gedacht war, nie zu Gesicht bekommen. Er fertigte seinen berühmten Holzschnitt nur nach Erzählungen an.
Albertina
Doch viele Exoten, seltene Vögel, edle Hunde und Pferde bevölkerten die Höfe der Habsburger und standen Künstlern Modell. Tierstudien und -porträts unter anderem von Albrecht Dürer oder Paolo Veronese sind in der Schau zu sehen.
Schloss Ambras
Prächtige Tiere zu halten, gehörte zum Selbstverständnis eines Fürsten. Auch Tirols Erzherzog Ferdinand II besaß gleich mehrere Tiergärten. In ihnen tummelten sich jene exotischen Exemplare, die durch die weitverzweigten Familienbeziehungen der Habsburger bis nach Tirol kamen. So ist in den Quellen auch von einem Tigertier die Rede, das Ferdinand besessen hat. Es soll allerdings am Hof verhungert sein.
Insgesamt werden auf Schloss Ambras 100 Werke aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums sowie nationale und internationale hochkarätige Leihgaben präsentiert.
Kunstsammlungen und Museen Augsburg
Unter den Leihgaben findet sich auch der Superstar der Renaissance: der Elefant Soliman, der mit seinem indischen Pfleger in einem Triumphzug von Spanien bis nach Wien wanderte. Kaum anderthalb Jahre nach seiner Ankunft in Wien starb er, vermutlich aufgrund falscher Haltung und nicht artgerechter Ernährung. Ein Schicksal, das viele diese exotischen Tiere an den Höfen teilten.
Begleitausstellung führt in die Gegenwart
Schloss Ambras
Die begleitende Ausstellung »The Silence of Animals« schlägt eine Brücke in die Gegenwart: Der zeitgenössische Künstlers Miguel Branco aus Portugal setzt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Kunstkammern der Renaissance auseinander und interpretiert die Tiermalerei aus dem 16. Jahrhundert auf faszinierende Art neu.