Kritik an Veränderung von Schutzgebietsgrenzen

Eine Verschiebung von Schutzgebietsgrenzen im Stubaital sorgt für Kritik seitens des Naturschutzbeirats des Landes. Es geht dabei um die Streichung von rund 1,6 Hektar Schutzlandschaft, damit in Fulpmes das Gewerbegebiet erweitert werden kann.

Grenzen von Naturschutzgebieten sind in Tirol eine heikle Angelegenheit. Wenn sie verschoben werden sollen, muss das die Landesregierung verordnen. Dies tat sie beispielsweise bei dem geplanten Neubau der Stubaier Gletscherbahn, obwohl der Naturschutzbeirat sich dagegen ausgesprochen hatte - mehr dazu in Regierung ermöglicht neuen Gletscher-Zubringer. Gleichzeitig strich die Regierung auch in der Gemeinde Fulpmes 1,6 Hektar aus dem Landschaftsschutzgebiet, damit dort das Gewerbegebiet erweitert werden kann.

Dieses Vorgehen sorgte beim Naturschutzbeirat aber für Erstaunen. Beiratschef Uni-Professor Leopold Füreder spricht von einem schlechten Signal. Laut Christoph Walder vom WWF habe die Landesregierung die Fläche in Fulpmes einfach aus dem Schutzgebiet herausgeschwindelt. Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) sieht darin eine reine Verfahrensökonomie. Für Fulpmes hätte es eine zweite Begutachtung gebraucht. Das führe nur zu einer überbordenden Bürokratie, die nicht in ihrem Sinne sei.