Südtirol hält nichts von „Flaggen-Vorschrift“

Auch 100 Jahre nach dem Kriegseintritt Italiens ist das Thema in Südtirol sensibel. Das zeigen die Proteste vieler politischer Parteien gegen eine Festbeflaggung, die die römische Regierung jetzt angeordnet hat.

Das Schreiben kam von der Bozner Regierungskommissarin als Vertreterin der römischen Regierung. Darin forderte sie öffentliche Einrichtungen auf, am Sonntag Flagge zu zeigen. Anlass ist der Eintritt Italiens in den 1. Weltkrieg vor 100 Jahren.

Landeshauptmann kommt Anweisung nicht nach

Zum Feiern ist in Südtirol kaum jemand zu Mute. Von den Grünen bis zu den Freiheitlichen, von der Volkspartei bis zur Südtiroler Freiheit regte sich heftiger Protest.

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Warum ein Krieg, der Millionen Tote forderte, solche Ehren erhalten sollte, leuchtete auch Landeshauptmann Arno Kompatscher nicht ein. In seinem Zuständigkeitsbereich solle dieser Anweisung sicherlich nicht Folge geleistet werden. Es sei besonders für Südtirol aber auch generell eine unpassende Anweiseung, so Kompatscher. Gut möglich, dass am Sonntag die Trikolore, wenn überhaupt, nur vereinzelt wehen wird.