Golfplatzkonzept stößt auf Widerstand

In Uderns ist am Samstag ein 18-Loch-Golfplatz eröffnet worden. Geht es nach den Plänen des Landes, könnte dies der letzte Golfplatz im Zillertal bleiben. Ein geplantes Golfplatzkonzept ist bereits in Ausarbeitung, findet allerdings nicht nur Befürworter.

Unter dem Motto „Klasse statt Masse“, sollen Golfplätze in Tirol nur mehr dort entstehen, wo sie auch Sinn machen. Hintergrund dafür ist, dass Golfplätze viel Fläche benötigen. Rund 30 Hektar sind für eine Neun-Loch-Anlage notwendig, die neue 18-Loch-Anlage samt Hotel in Uderns ist auf 65 Hektar angelegt.

Golfplatz Uderns

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Der neue Golfplatz in Uderns wurde am Samstag eröffnet.

Erleichterungen in Bezug auf die Mindestgröße

Die Golfanlagen-Mindestgröße von 30 Hektar will das Land etwas aufweichen und in Zukunft können Golfplatzbetreiber auch Trockenmoore, also entwässerte Moorböden, in den Golfplatz integrieren, damit sie die notwendigen Flächen zusammenbekommen. Allerdings sind die Moore nur ein gestalterisches Element, sie dürfen nicht bespielt werden.

Golfplatz Uderns

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Bessere Qualität und Planungssicherheit

Die 21 vorhandenen Golfplätze in Tirol - die Übungsanlagen sind hier nicht inbegriffen - werden nicht mehr viel Zuwachs bekommen. Die Golfregionen sollen von derzeit 19 auf 15 reduziert werden. Die Stadt Innsbruck oder das Zillertal gelten dann etwa nicht mehr als Golfregionen. Ziel sei es, neben der Qualitätssteigerung bestehender Anlagen, möglichen Projektanten Planungssicherheit zu geben, erklärt Landesrat Johannes Tratter (ÖVP).

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Kritiker sprechen von Überregulierung

Nicht alle im Land scheinen glücklich mit einem neuen Golfplatzkonzept. Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer etwa spricht sich dagegen aus. Auch Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes, sieht im Golfplatz-Konzept zuviel an Regulierung. Egal wo der Golfplatz errichtet wird, wichtig sei, dass die Grundlagen stimmen, so Föger.

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Die Diskussion um die Golfplätze dürfte somit eröffnet sein. Ansinnen, weitere Plätze zu errichten, gibt es nicht nur in Kramsach, Schattwald oder im Ötztal. Das Golfplatzkonzept liegt vor. Jetzt geht es ins Begutachtungsverfahren. Im Frühsommer - so rechnet Tratter - dürfte es der Regierung vorgelegt werden.