Vorkehrende Maßnahmen nach Kuhattacken

Nach dem Tod einer Deutschen letzten Sommer, die von Kühen attackiert wurde, gibt es heuer verstärkte Anstrengungen, weitere Zwischenfälle zu vermeiden. Landwirtschaftskammer (LK) und Alpenverein (AV) ließen neben Foldern eigene Hinweistafeln anfertigen.

„Wir haben die Wintermonate genutzt, um mit den verschiedensten Fachexperten zu diskutieren sowie sinnhafte Strategien zu entwickeln, damit sich solch tragische Vorkommnisse wie im Sommer 2014
hoffentlich nicht wiederholen“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger bei der Eröffnung des Pressegesprächs.

Im Juli 2014 wurde eine 45-jährige Deutsche im Stubaital von einer Kuhherde getötet - mehr dazu in Nach Kuhattacke will Kammer Regeln erarbeiten.

Respekt vor Weidetieren als Basis des Miteinanders

Gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein, der Fachgruppe Tiroler Seilbahnen, der Tirol Werbung, der Landesveterinärdirektion, LK-Juristen sowie dem Tiroler Almwirtschaftsverein wurden vorkehrende Maßnahmen zum Start der Wander- und Almsaison 2015 getroffen. „Der Österreichische Alpenverein möchte mit dieser Kampagne gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer einen Betrag zu mehr Sicherheit leisten, aber auch ein weiterhin friedvolles Miteinander von Weidewirtschaft und Erholungsnutzung im Bergland fördern. Es ist uns ein Anliegen, aufzuklären und den notwendigen Respekt vor Weidetieren einzumahnen, ohne dabei Panik zu verbreiten“, erörterte Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins, die Zusammenarbeit.

Hinweistafel

ORF

Hinweistafel, die entlang der Wanderwege angebracht wird.

„Das fehlende Wissen rund um das Verhalten von Weidetieren auf den Almen stellt weiterhin das Hauptproblem dar. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam Hinweistafeln entworfen. Diese wurden von den Almbauern, Seilbahnunternehmen sowie Alpenvereinsmitgliedern derzeit auf den Wegen, die durch Weideflächen führen, aufgestellt“, so Hechenberger. Außerdem wurde der Folder „Eine Alm ist kein Streichelzoo“ in einer Auflage von 15.000 Stück wieder gedruckt und an die Tirol Werbung, Wirtschaftskammer und die Bezirksstellen der LK Tirol verteilt.

Versicherung für Almbetreiber

Als dritte Maßnahme wurde für die Almbauern ein Versicherungsmodell ausgearbeitet. „Angelehnt an das Modell des Kärntner Almwirtschaftsvereins können wir nun auch in Tirol ein Paket mit sehr guten Konditionen für unsere Mitglieder anbieten. Die allgemeine Haftpflichtversicherung gilt für Einzel- und Gemeinschaftsalmen und kostet jährlich sechs Euro pro Mitglied. Zusätzlich gibt es für die Gemeinschaftsmitglieder eine Organhaftpflicht- und eine Rechtschutzversicherung für jeweils zehn Euro pro Mitglied der Gemeinschaftsalm“, erklärte Josef Lanzinger, Obmann Tiroler Almwirtschaftsverein.

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