Imker helfen einander nach Bienensterben

Auch dieses Jahr ist Tirol vom Bienensterben nicht verschont geblieben. Tausende Bienenvölker haben den Winter nicht überlebt. Für betroffene Imker wurde jetzt seitens des Landesverbandes für Bienenzucht eine Hilfsaktion ins Leben gerufen.

Wenn überdurschnittlich viele Bienenvölker sterben, sind meist mehrere Faktoren dafür verantwortlich. Neben Pflanzenschutzmitteln war es diesmal vor allem die Varoamilbe. Der Schädling, der die Bienen bereits im Larvenstadium ansticht, konnte sich im warmen Herbst und Winter sehr gut vermehren. „Zu gut“ für rund 8000 Bienenvölker in Tirol, wie der Präsident der Tiroler Imker Reinhard Hetzenauer bilanziert: „Die ersten dramatischen Verluste gab es bereits im Herbst. Es gab Anlass zur Sorge, dass wir sehr viele Bienenvölker über den Winter verlieren werden. Die Lage hat sich dann stabilisiert, die Verluste werden in Tirol bei 30 bis 40 Prozent liegen.“

Imker helfen einander

ORF

Josef Stöckl (re.) hofft auf einen guten Honigertrag im Sommer

Der Bedarf an Bienenvölkern in Tirol ist derzeit enorm. Deshalb hat der Landesverband zur Selbsthilfe aufgerufen. Alle Vereine seien dazu aufgerufen, sich innerhalb des Vereins gegenseitig zu unterstützen um so die Völkerverluste auszugleichen, so Hetzenauer.

150 Euro pro Bienenvolk

Mittlerweile stellen im ganzen Land Imker Bienenvölker für den Verkauf zur Verfügung. Die rund 150 Euro pro Volk nehmen vom Bienensterben betroffene Bienenzüchter gerne in Kauf. Josef Stöckl aus Kolsass hat über den Winter alle seine Völker verloren: „Ich musste heuer bei Null beginnen, deshalb bin ich froh, dass es diese Aktion gibt und ich noch im April Völker bekommen habe. Wenn sich das Volk gut entwickelt, habe ich bis zum Sommer bereits einen guten Honigertrag.“

Auch der Landesverband für Bienenzucht bietet Bienen zum Verkauf an. 200 Völker wurden dafür in Oberösterreich bestellt. Noch im Mai sollen sie an die Tiroler Imker verteilt werden.

Link: