Volksbanken: Osttirol bleibt hart

Trotz Drohungen von Aufsicht und Finanzministerium bleibt die Volksbank Osttirol-Westkärnten in Sachen Abspaltung hart. Laut der „Tiroler Tageszeitung“ („TT“) will sie sich aus dem Volksbankensektor zurückziehen und künftig Dolomitenbank Osttirol-Westkärnten firmieren.

Zuletzt hatte es geheißen, dass Fusionierungsgegnern eine Abwicklung drohen könnte. Die Regionalbank habe einen Kooperationspartner in Aussicht, sagte Vorstandsvorsitzender Hansjörg Mattersberger - den Namen des möglichen neuen Partners wollte er aber nicht preisgeben. „Wir sehen uns als klassische Privatbank, die fest in der Region verankert ist“, sagte er. Noch vor Ende Juli sollen die rund 5.400 Mitglieder der Bankgenossenschaft in einer Generalversammlung den Plan absegnen.

Mit dem Volksbankensektor wolle man maximal noch in puncto Einlagensicherung verbunden sein, sagte Mattersberger, aber auch das sei nicht zwingend. Auch das blaue „V“ könnte bald aus Lienz verschwunden sein. Für die Kunden werde sich dennoch nichts ändern.

Entwicklung in Richtung Kärnten

Die Bank konnte zuletzt eine Bilanzsumme von 385 Mio. Euro vorweisen und beschäftigt 80 Mitarbeiter. Die Anzahl der Beschäftigten könnte aber mit der Umwandlung in die Dolomitenbank wachsen. Einerseits, weil sich auch die Volksbank in Gmünd (nördlich von Spittal / Drau) den Lienzern anschließen wolle, andererseits plane die Dolomitenbank neue Standorte in Westkärnten, so Mattersberger: „Wir wollen uns Richtung Spittal an der Drau weiterentwickeln.“

Das Fusionsvorhaben der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG), die bisher 41 Volksbanken bis 2016 auf acht zusammenzufusionieren, bezeichnete Mattersberger gegenüber der „TT“ als „ineffizient“. Die Volksbank Osttirol-Westkärnten sei eine „kerngesunde, regionale Bank, die gesund wächst“, so Mattersberger: „Warum sollen wir Osttiroler uns für eine ÖVAG aufopfern, die das selbst verbockt hat?“

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