Prozess nach Explosion endet mit Geldstrafe

Mit Geldstrafen und für einen der Beteiligten sechs Monaten bedingter Haft hat am Montag ein Prozess am Landesgericht Innsbruck geendet. Den beiden Angeklagten wurde zur Last gelegt, in einer Gartenlaube in Zirl mit chemischen Stoffen hantiert zu haben. Der Laubenbesitzer wurde dadurch schwer verletzt.

Der Vorfall hat sich Anfang Jänner vergangenen Jahres ereignet. Die beiden Angeklagten sollen in der Laube drei chemische Stoffe zusammen gemischt haben. Sie gaben am ersten Prozesstag im März an, damit Ofenanzünder herstellen zu wollen. Die Flüssigkeit gelangte aber auf den Boden. Die beiden Männer hätte versucht sie mit Wasser wegzuspülen, was aber offenbar nicht gelang - mehr dazu in Erste Ergebnisse nach Explosion in Zirl und Weitere Ermittlungen nach Explosion .

Der Besitzer der Laube wurde in der Folge durch eine Explosion schwer verletzt. Der Unterschenkel musste amputiert werden - mehr dazu in Schwerverletzter nach Explosion in Zirl und Explosionsopfer hofft auf Genesung

Hochexplosiver Sprengstoff

Ein Sachverständiger berichtete am Montag vor Gericht darüber, wie gefährlich die hergestellte Flüssigkeit war. „Was die beiden Angeklagten da zusammengebastelt haben, das ist ein hochexplosiver Sprengstoff geworden, der nicht durch einen Funken, sondern durch Reibung und Druck zur Explosion gebracht wird“, führte er aus. Außerdem sei die Substanz nicht wasserlöslich. Die Explosion damals sei dann unausweichlich gewesen. Doch, meinte der Sachverständige, für einen Laien nicht absehbar.

Die beiden Angeklagten im Alter von 52 und 58 Jahren erhielten trotz vieler Vorstrafen Geldstrafen in der Höhe von 960 bzw. 720 Euro. Der Haupttäter erhielt wegen Verstoßes gegen das Sprengmittelgesetz sechs Monate bedingte Haft. Beide haben das Urteil angenommen. Die Staatsanwaltschaft hat noch keine Erklärung abgegeben.