Bauern auf Auslaufen der Milchquote vorbereitet

Mit 1. April endet die Milchquote und damit die Obergrenze für die Produktion von Milch. Dann können Bauern in der ganzen EU so viel Milch produzieren, wie sie wollen. Tirols Milchbauern seien jedenfalls vorbereitet, so der Präsident der Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger.

Vor über 30 Jahren führte die damalige EG angesichts von Milchseen und Butterbergen die Milchquote ein. Die Obergrenze bei der Milchproduktion sollte das Überangebot am Markt regeln. Mit dem Auslaufen der Milchquote ab Mittwoch wird sich für Tirols Milchbauern von heute auf morgen nichts ändern, glaubt der Präsident der Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger. Kühe würden nicht von einem Tag auf den anderen doppelt so viel Milch geben können. Unklar sei jedoch, wie sich die Lage am Milchmarkt in den nächsten Monaten entwickeln wird.

Hechenberger glaubt an höhere Milchproduktion

Josef Hechenberger geht davon aus, dass es zu einer Steigerung der Milchproduktion kommen werde. Wie hoch diese ausfällt und inwieweit sich das auf die Preise auswirken werde, sei die große Unbekannte. Tirols Milchbauern seien jedenfalls vorbereitet. Sie würden schon seit längerem auf Qualität wie Genfreiheit oder Heumilch setzen.

Ein Problem für die Tiroler Milchbauern könnte die gesteigerte Milchproduktion in Ostösterreich sein. In Nieder- und Oberösterreich etwa würden ganze andere Produktionsbedingungen als für Tirols Bergbauern herrschen, so Hechenberger. Hier seien Unterstützungsmaßnahmen von der EU aber auch vom Bund bei der Produktion und der Vermarktung gefordert.

Milchpreis für Bauern könnte leicht sinken

Die Milchverarbeitungsbetriebe seien auf das Auslaufen der Quote vorbereitet, sagt deren Sprecher Helmut Petschar. Beim Milchhof im Südtiroler Sterzing, wo auch rund 200 Bauern aus dem Wipptal ihre Milch anliefern, rechnet man damit, dass kurzfristig mehr Milch am Markt sein wird. Für die Bauern könnte der Milchpreis dadurch etwas sinken, sagt Geschäftsführer Günther Seidner. Man hoffe aber, die Preise für die Produkte am Markt halten zu können. Langfristig werde sich die Lage am Milchmarkt wieder einpendeln, glaubt Seidner.

Eine große Unbekannte sei jedoch, wie die großen Milchproduzenten in Norddeutschland oder Polen auf das Auslaufen der Quote reagieren.