Bauchfett ist unterschätztes Risiko

Laut einer Studie führen Bauchfett-Einlagerungen bereits im mittleren Erwachsenenalter zu Veränderungen der Gefäßstruktur. Körperliche Fitness soll dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermindern, besagt die Studie, an der Tiroler Wissenschaftler beteiligt waren.

Bereits ab dem Alter von 25 Jahren beginnt die Zunahme der viszeralen Fetteinlagerungen, also des Bauchfetts. Diese können zu Veränderungen der Gefäßstruktur führen. Die Folge ist eine Funktionsstörung der Lymph- und Blutgefäßzellen als Frühform einer Arterienverhärtung. Das zeigt eine Tiroler Studie, die zusammen mit der Universität Texas durchgeführt wurde und beim Europäischen Atherosklerosekongress in Glasgow präsentiert wird.

Vorsorgemaßnahmen in jungen Jahren

Da diese frühe Zunahme an Bauchfett ernste Gesundheitsrisiken birgt, müssen „bereits im frühen Erwachsenenalter, besser sogar im Kindesalter effiziente Strategien der Primär- und Sekundärprävention“ etabliert werden, sagt Barbara Prüller-Strasser vom Institut für Ernährungswissenschaften und Physiologie an der UMIT. So könnte die Häufigkeit von Fettleibigkeit reduziert werden.

Körperliche Fitness

Die Studie zeigte außerdem, dass bessere körperliche Fitness hift, das allgemeine Körperfett und somit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Atherosklerose oder Arterienverkalkung zu vermindern. Jene, die also regelmäßig Krafttraining betreiben, seien weniger gefährdet, sagt Prüller-Strasser.

Taillenumfang besserer Indikator als BMI

Der Body Mass Index, kurz BMI, bewertet das Körpergewicht eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße. „Üblicherweise gilt der BMI als Gradmesser für Übergewicht oder Fettleibigkeit, jedoch unterscheidet der BMI nicht zwischen Fett- und Muskelmasse“, sagt Prüller-Strasser. Die Autoren der Studie betonen, dass das kardiovaskuläre Risiko mit zunehmenden Bauchumfang steigt und deswegen bereits im jungen Erwachsenenalter der Umfang der Taille der bessere Indikator ist als der BMI.