Behörde prüft angezeigten „Umweltfrevel“

Der Besitzer einer Gewerbehalle in Mils hat seinen Mieter angezeigt. Der Besitzer vermutet einen Umweltfrevel in dessen Firma. Die zuständigen Behörden haben begonnen, die Causa zu prüfen. Der Mieter weist alle Anschuldigungen von sich. Gefahr im Verzug bestehe laut Behörden nicht.

Ein Mieter in seinem Gewerbegebäude führe die Metallbearbeitungsaktivitäten ohne Gewerbegenehmigung und ohne Einhaltung von Auflagen durch. Laut gewerberechtlicher Akte müsse es dafür unter anderem eine Entlüftung und Unterlegwannen geben. Das alles sei nicht der Fall. Deshalb würden schwergiftige Stoffe im Boden versickern.

Nach Krankenhausaufenthalt Anzeigen erstattet

Der Vermieter wurde von Anrainern auf die Materie hingewiesen, berichtet er. Als er Nachschau halten und alles fotografisch dokumentieren wollte, sei er selbst in Kontakt mit giftigen Substanzen gekommen. Er musste sich daraufhin in der Klinik behandeln lassen, berichtet der Mann. Nach seiner Entlassung am Freitag habe er sofort die Polizei, das Arbeitsinspektorat und die Bezirkshauptmannschaft darüber informiert. Roland Vinazzer ist enttäuscht darüber, dass das bisher ohne Folgen blieb. „Die Sache wird nicht ernst genommen“, meint er.

Umweltfrevel Mils, Garagentor

privat

Die Garageneinfahrt wurde beschädigt.

Der Mieter bezeichnet alle Anschuldigungen des Besitzers der Halle als unwahr. Eine Betriebsanlagengenehmigung liege sehr wohl vor. Er habe bereits seinen Rechtsanwalt mit der Sache betraut. Der Besitzer werde wegen Sachschadenersatz, Rufmord, Verleumdung und Falschaussage angezeigt.

Der Mieter, der namentlich nicht genannt werden will, hält gegenüber tirol.ORF.at fest: „Wir arbeiten zu 100 Prozent nach den Vorschriften. Wir können uns das anders gar nicht leisten.“ Er vermutet als Hintergrund, dass der Besitzer ihn als Mieter los haben wolle.

Umweltfrevel Mils

privat

Metallteile wurden stark angegriffen.

Der Abwasserverband Hall hat bei einer Überprüfung keine überschrittenen Grenzwerte in der Kläranlage festgestellt. Das zuständige Gewerbereferat der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck hat bereits vergangene Woche Nachschau gehalten. Demnach sei die Lagerung der Chemikalien ordnungsgemäß. Laut Behörde gibt es keinen Anlass für Gefahr in Verzug. Am Mittwoch werden weitere Sachverständige die Lage begutachten.