Bergrettung ortet bessere Zahlungsmoral

Die Bergrettung ortet eine Verbesserung der Zahlungsmoral nach Rettungseinsätzen. Waren in den vergangenen Jahren viele Rechnungen nicht einbringbar, so zahlen die Geretteten jetzt offenbar bereitwilliger. Es gibt aber nach wie vor schwarze Schafe.

Die Einsatzbereiche der Tiroler Bergrettung sind vielfältig und verursachen natürlich Kosten: Mit 800.000 bis zu einer Million Euro pro Jahr beziffert Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, die anfallenden Kosten. Jahrelang war es schwierig, diese Kosten geretteten Urlaubsgästen weiter zu verrechnen. Waren die Gäste aus den Niederlanden, Deutschland, Italien oder den USA wieder zuhause, wollte von einer Rechnung für einen Rettungseinsatz oft keiner mehr etwas wissen.

Mahnungen und Inkassobüros

Doch die Zahlungsmoral bessert sich, sagt Peter Veider. Man habe Maßnahmen gegen die schlechte Zahlungsmoral ergriffen, indem man eine erste, zweite und dritte Mahnung schicke und in weiterer Folge versuche, die Forderungen über ein Inkassobüro einzutreiben. Wichtig sei auch, dass Bergretter vor Ort die Adressen genau aufnehmen. Es gebe auch Leute, die falsche Adressen angeben würden, so Veider. Grundsätzlich sei bei jedem Alpineinsatz ein Alpinpolizist dabei. Mit seiner Hilfe sei es noch leichter, die richtige Adresse ausfindig zu machen.

Schlechte Zahlungsmoral bei Italienern

Fünf Prozent der Kosten waren im Jahr 2014 uneinbringlich. Deutsche, Schweizer, Slowenen oder Slowaken seien generell vorbildliche Zahler, sagt Veider. Über eine schlechte Zahlungsmoral würden im Allgemeinen Italiener verfügen, obwohl es ein Zahlungsabkommen zwischen Österreich und Italien gibt.

Bei russischen Gästen habe man sich bei der Bergrettung angewöhnt, Rettungs- und Bergekosten noch vor Ort zu verrechnen, denn sonst bleibe man oft darauf sitzen. Wenn so ein Rettungseinsatz per Hubschrauber erfolgt, gehe es schnell einmal um ein paar tausend Euro. Peter Veider sagt, bei Russen sei es meistens so, dass sie den entsprechenden Betrag in der Geldtasche hätten.

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