Empfindlicher Schlag gegen Suchtgiftszene

Nach intensiven Ermittlungen gegen die Innsbrucker Drogenszene hat die Polizei am Dienstag eine aus ihrer Sicht positive Bilanz gezogen. Insgesamt wurden 14 Dealer und Kuriere festgenommen. Rund 200 Abnehmer wurden ausgeforscht.

Seit August vergangenen Jahres lief diese Großamtshandlung der Polizei. Bei den in dieser Zeit festgenommenen Personen handelt es sich um Dealer und Drogenkuriere aus Marokko, Algerien, Syrien aber auch aus Österreich und Deutschland. Bei den Personen handle es sich um „große Fische“, wie Innsbrucks Polizeichef Martin Kirchler gegenüber dem ORF Tirol betont. Es sei in Summe ein empfindlicher Schlag gegen die Suchtgiftszene in Tirol gelungen.

Syrer stand im Zentrum der Ermittlungen

Vergangenen Sommer erhärtete sich der Verdacht gegen einen 34-jährigen Syrer, die nordafrikanische Suchtgiftszene in Innsbruck mit Haschisch aus Italien zu versorgen. Im Zuge der folgenden Ermittlungen wurden immer wieder Verdächtige bei diversen Beschaffungsfahrten aufgegriffen. Auch der Syrer selbst wurde mit fünf Kilogramm Haschisch im Auto erwischt.

Weiters gelang es kürzlich, eine 22-jährige Österreicherin festzunehmen. Sie hatte, laut Polizei, vergangenen Herbst rund elf Kilogramm Cannabis von Mailand nach Tirol geschmuggelt. Ihr marokkanischer Freund wurde im November in Bozen festgenommen, weil er mit 16 in Tirol gestohlenen Fahrrädern erwischt wurde.

Drogen im wert von 100.000 Euro sichergestellt

Alle 14 festgenommenen Personen sind derzeit in U-Haft, zwei Dealer sind noch flüchtig. Gegen die rund 200 ausgeforschten Abnehmer laufen die Ermittlungen. Insgesamt wurden seitens der Stadtpolizei Innsbruck acht Kilogramm Haschisch un 150 Gramm Kokain sichergestellt. Der Straßenverkauswert dieser Drogen liegt zusammen bei rund 100.000 Euro.

Derzeit befänden sich 60 bis 70 Mitglieder der „nordafrikanischen Suchtgiftszene“ in der Innsbrucker Justizanstalt. „Im vergangenen Jahr wurden rund 70 Personen aus dieser Szene festgenommen“, sagte Kirchler. In der Landeshauptstadt seien rund 100 Personen aus dem maghrebinischen Raum im Suchtgifthandel tätig, darunter einige Asylwerber. „Bei dem Großteil wurde das Asylverfahren jedoch negativ abgeschlossen und die Personen sind nun illegal aufhältig“, sagte der Stadtpolizeikommandant.