Tirol wird Flüchtlingsquote laut Baur erfüllen

Bis Ende Jänner haben die Bundesländer angekündigt, ihre Quoten zur Unterbringung der Asylwerber zu 100 Prozent zu erfüllen. Tirol hinkt laut Ministerium mit 82,3 Prozent nach wie vor stark hinter der Quotenerfüllung nach. Stimmt so nicht, heißt es beim Land. Man werde die Quote erfüllen.

Derzeit müssen in Österreich 32.626 Flüchtlinge untergebracht und versorgt werden. Diese Zahl steigt stetig, daher ändert sich auch laufend die Zahl der Menschen, die die Bundesländer aufnehmen müssen. Die Unterbringungsquote der einzelnen Bundesländer errechnet sich an Hand der jeweiligen Einwohnerzahl. Tirol muss daher knapp 8,5 Prozent aller Asylwerberinnen und Asylwerber in die Betreuung übernehmen. Nach derzeitigem Stand sind das 2.765 Menschen. Tatsächlich sind es nach Informationen des Ministeriums aktuell 2.277, die in Tirol untergebracht sind.

Landesrätin Christine Baur im TH-Interview:

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Land kritisiert Bürokratie auf Bundesebene

Das heißt es klafft noch ein stattliches Minus von fast fünfhundert Menschen in der Flüchtlings-Statistik des Bundes. Das liege nicht an Tirol, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Christine Baur (Die Grünen).

Mittlerweile würden in Tirol 40 Gemeinden Flüchtlingen Unterkünfte anbieten. Man habe den Großteil der nötigen Plätze bereits ans Ministerium gemeldet. Der Ball liege nun beim Bund. Am Montag habe man beispielsweise eine Liste nach Wien geschickt, wonach 40 Unterkünfte bereitstünden, gekommen sei niemand. Heute können immerhin 22 Menschen von Traiskirchen übernommen werden.

Flüchtlingsunterkunft Oberperfuss

ORF

Das neue Flüchtlingsheim in Oberperfuss. Das ehemalige Appartementhaus, Ortsteil Kammerland, ist im Jänner saniert worden. Nun ist es schlüsselfertig und bietet bis zu 45 Menschen genügend Platz.

Die rasche Flüchtlingsunterbringung in den Bundesländern scheint demnach auch in den Rädern der Bürokratie festzustecken. Bis Ende der Woche könne Tirol jedenfalls allen Menschen eine Unterkunft zur Verfügung stellen, so Baur. Damit hätte das Land seine Quote zu 100 Prozent erfüllt.