Schaffner schmiss Polizisten aus Zug

Ein Schaffner der italienischen Zuggesellschaft Trenitalia hat am Mittwoch zwei Beamte der Fremdenpolizei aus seinem Zug verwiesen. Die Beamten - ein Tiroler und ein Deutscher - waren ohne Fahrkarten auf einer dienstlichen Fahrt nach Trient unterwegs.

Seit November werden auf der Zugstrecke Trient - Brenner von der österreichischen, deutschen und italienischen Fremdenpolizei trinationale Zugkontrollen durchgeführt. Bei den Kontrolle steigen die Beamten bereits in Trient in die Züge, weil es „ein starkes gemeinsames Zeichen von Deutschland, Österreich und Italien ist, gegen das Schlepperwesen aufzutreten“, so Harald Baumgartner, Leiter der Tiroler Fremdenpolizei.

Schaffner zeigte kein Verständnis

Am Mittwoch waren ein Polizist aus Steinach und sein deutscher Kollege uniformiert und bewaffnet in einem Zug der Trenitalia nach Trient unterwegs, um sich dort mit weiteren Kollegen zu treffen. Doch die Fahrt dauerte nur bis zur Fahrkartenkontrolle.

Die Beamten hatten keinen Fahrschein gelöst, der Schaffner der Trenitalia zeigte sich unerbittlich und verwies die Beamten bereits bei Mezzocorona, kurz vor Trient des Zuges, erzählt Christoph Gander von der Polizei Wipptal: „Wir haben Dienstanweisung von unseren Behörden bekommen, dass die Anreise bis Trient erlaubt ist und dass die Zuggesellschaften auch informiert sind. Der deutsche Kollege hat perfekt italienisch gesprochen und hat es dem italienischen Schaffner erklärt. Der hat sich aber nicht abbringen lassen und hat die Kollegen aus dem Zug verwiesen. Sie mussten dann in Mezzocorona aussteigen.“

Italienische Schaffner werden aufgeklärt

Im ersten Moment seien die Beamten verwundert gewesen, „im Endeffekt haben sie aber geschmunzelt“, so Gander. „Da sie ja in Uniform angereist sind, hätte sich der Schaffner ja auch fragen können, warum sie in Uniform reisen. In den Urlaub fahren werden sie ja in Uniform nicht.“ Harald Baumgartner von der Tiroler Fremdenpolizei bestätigt, dass die trinationalen Streifen ohne Zugticket die Strecke befahren dürfen. „Wir werden klären, warum diese Info bei diesem Schaffner nicht angekommen ist.“ Der Vorfall wurde Donnerstag in einem Gespräch zwischen der Zuggesellschaft und der Polizei geklärt. Von nun an sollten alle italienischen Kontrolleure wissen, dass die österreichische Polizei nicht schwarz fährt.