DNA aus altem Auto führt zu ungeklärtem Mord

Siebeneinhalb Jahre nach einem Mord im Innsbrucker Stadtteil Reichenau gibt es jetzt offenbar eine neue Spur. In einem gestohlenen Auto konnte eine DNA-Probe sichergestellt werden, die zu einer Spur aus der Wohnung des Mordopfers passt.

Staatsanwalt Thomas Willam bestätigte am Samstag einen Bericht in der Tiroler Tageszeitung (Samstag-Ausgabe). „Es handelt sich auf jeden Fall um einen neuen Ermittlungsansatz“, erklärte der Behördensprecher. Die in dem vor rund einem Jahr gestohlenen Pkw gesammelten Spuren konnten jetzt einer namentlich bekannten Person zugeordnet werden. Ob der Mann für die Kriminalisten derzeit greifbar ist, verriet Willam nicht, nur so viel: „Es handelt sich bei der Person um einen Österreicher.“

Vergleich soll Unbeteiligte ausschließen

Das Landeskriminalamt habe eine neue Spurenauswertung beantragt, so Willam. Sämtliche Proben sollen nochmals einem direkten Abgleich unterzogen werden, auch um andere Spuren, die beispielsweise Notarzt, Rettungssanitäter oder Verwandte damals hinterlassen hatten, ausschließen zu können. Wie umfangreich diese Abgleichungen sein werden, konnte Willam gegenüber der Austria Presse Agentur vorerst nicht sagen.

Die 68-jährige Pensionistin Ingrid Sutter war am 30. Juni 2007 von Angehörigen in ihrer Wohnung in der Andechsstraße im Stadtteil Reichenau tot aufgefunden worden. Erst bei der Obduktion stellte sich heraus, dass die Frau eines gewaltsamen Todes gestorben war. Die 68-Jährige war mit einem Polster erstickt worden.

Offene Fragen auch über das Motiv

Rätsel gab den Kriminalisten das Auto des Opfers auf, das damals in der Nähe eines Friedhofs im Stadtteil Pradl entdeckt worden war. Wer den Wagen dort wann geparkt hatte, blieb im Dunkeln, ebenso wie das Motiv. Die Spurensicherer des LKA stellten damals an die 90 DNA-Fragmente in der Wohnung und im Auto der Pensionistin sicher. Was folgte, war der bis dato umfangreichste DNA-Test in der Tiroler Kriminalgeschichte. Über 400 Bewohner der Sternhochhäuser gaben 2008 eine DNA-Probe ab. Dennoch blieb der Fall ungeklärt.