Futtertiere: Der geheime Zoo im Zoo
Meerschweinchen, Kaninchen, weiße Ratten und Mäuse: Auf den ersten Blick ist der Unterschied zu einer Tierhandlung nicht groß. Aber der Grund, warum die Tiere hier sind, ist ein anderer. Diese Tiere sind Futter für Gänsegeier, Adler oder Luchse.
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Die sehr vermehrungsfreudigen Mäuse werden im Alpenzoo zum Großteil selbst gezüchtet. Meerschweinchen werden regelmäßig zugekauft und andere Tiere wie Kaninchen oder Chinchillas werden auch immer wieder von Zoobesuchern abgegeben, erklärt Bettina Schulte, die im Alpenzoo für die Futtertierzucht zuständig ist. Die Leute würden alle möglichen Geschichten erzählen, warum sie die Tiere abgeben müssten, aber im Grunde sei es meistens so, dass sie einfach keine Lust mehr an ihren Tieren hätten.
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Säugetiere werden vor Verfütterung getötet
Mit den Säugetieren werden im Alpenzoo Gänsegeier, Adler oder auch die Luchse gefüttert. Die Tiere, die in den nächsten Tagen verfüttert werden sollen, gibt Bettina Schulte in den Futterständer. Von dort können die Tierpfleger die Tiere entnehmen und sie verfüttern. Vor dem Verfüttern müssen Säugetiere von den Pflegern fachgerecht getötet werden. Das Gesetz verbietet in Zoos die Verfütterung von lebenden Säugetieren. Durch die Futtertierzucht könne man Futter in besonderer Qualität und Frische anbieten, begründet Schulte die Säugetier-Futtertierzucht.
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In einem weiteren Raum der Futtertierzucht ist es sehr warm, der Geruch erinnert an Honig. Hier werden Insekten gezüchtet: Heuschrecken, Grillen und Heimchen krabbeln auf Eierkartons herum, die in den Glas- oder Plastikboxen gestapelt sind. Zu fressen gibt es unter anderem frisches Gras oder Karotten. Gefüttert werden mit den Insekten Vögel, Frösche, Salamander oder auch Eidechsen. Im Unterschied zu Säugetieren werden Insekten auch lebendig verfüttert.
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Frische Forellen für die Bären
Vor dem Haus mit der Futtertierzucht stehen drei Wasserbottiche mit Fischen. Gehalten werden Elritzen und Forellen. Die kleinen Elritzen werden an Vögel verfüttert, etwa an Eisvögel oder Gänsesäger. Von den größeren Forellen bekommen die Braunbären immer wieder ein Exemplar. Teilweise werden Fische lebendig verfüttert, zum Teil kommen sie in eine Plastikwanne, in der sie durch einen Stromschlag getötet werden.
Hermann Hammer; tirol.ORF.at