Euregio Kooperationspreis vergeben

Am Donnerstag haben sich die drei Landeshauptleute aus Südtirol, dem Trentino und Tirol auf Schloss Landeck getroffen, um das Arbeitsprogramm der Europaregion für 2015 zu fixieren. Dabei wurde erstmals der Euregio-Kooperationspreis für länderübergreifende Projekte und Ideen vergeben.

Der Kooperationspreis wurde in zwei Kategorien vergeben: Die erste umfasst alle Projekte, die noch laufen oder bereits umgesetzt wurden. Hier überzeugte die seit 1998 bestehende Fernwander- und Radroute Via Claudia Augusta, die sich an die einzige alpenüberquerende römische Kaiserstraße orientiert. Projektträger ist der Verein Via Claudia Augusta mit Sitz in Fließ in Tirol.

Digitalisierter Wissensschatz

In der zweiten Kategorie wurden neuartige und grenzüberschreitende Projektideen prämiert. Das Siegerkonzept mit dem Titel „KulturerbePortal“ soll den Bürgern digitalisierte Bibliotheks-, Archiv- und Museumsbestände online zur Verfügung stellen. Zudem soll es einzelnen Personen die Möglichkeit bieten, selbst historisches Material ins Portal einzuarbeiten. Den ersten Preis gewann Emanuel Valentin, der an der bildungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bozen tätig ist und als Privatperson an der Ausschreibung teilgenommen hat.

Insgesamt wurden 56 Projekte und Ideen zum Euregio-Kooperationspreis eingereicht.

Länderübergreifender Familienpass

Die Landeshauptleute Günther Platter (ÖVP), Arno Kompatscher (SVP) aus Südtirol und Ugo Rossi (PATT) aus dem Trentino haben sich in Landeck außerdem auf einen länderübergreifenden Familienpass nach Tiroler Vorbild geeinigt. Der neue Euregio-Familienpass soll durch die wechselseitige Anerkennung von Vorteilsgebern für Tiroler, Südtiroler und Trentiner Familien die gleichen Vergünstigungen bringen. „Ziel ist es, den Austausch innerhalb der Euregio zu fördern und Familien die Möglichkeit zu bieten, durch kostengünstige und familienfreundliche Angebote Tirol, Südtirol und Trentino besser kennenzulernen“, betonte Platter.

Gemeinsamer Lawinenwarnbericht

Eine verstärkte Zusammenarbeit streben die drei Landeshauptleute bei der alpinen Sicherheit an. Dabei soll neben der Einführung eines gemeinsamen Lawinenwarnberichts auch die Notfall-App Bergrettung Tirol zu einer Euregio-App ausgeweitet werden. Die Notfall-App wird auf das Handy geladen, um in Falle eines Bergunfalls eine automatische, schnellere und genauere Ortung zu ermöglichen. Zudem werde es einen gemeinsamen Wetterbericht geben, so der Tiroler Landeshauptmann.

Zudem wollen sich die drei Landesteile bei der Expo in Mailand im Sommer 2015 gemeinsam mit einem Stand präsentieren. Von 10. bis 16. Juli wird ein Euregio-Bus die Expo-Besucher täglich von der Europaregion nach Mailand und wieder zurück bringen.

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