Heiße Diskussion um Feuerwehrhaus in Terfens

Ein vom Terfner Gemeinderat beschlossenes neues Feuerwehrhaus spaltet die Gemeinde. Für das Feuerwehrhaus soll eine Waldfläche im Naherholungsgebiet gerodet werden. Während Gemeinde und Feuerwehr an den Plänen festhalten will, laufen die Gegner Sturm.

Aus Platzgründen und mangels Alternativen, wie die Gemeinde behauptet, soll das neue Feuerwehr-Gerätehaus an den Waldrand ins Naherholungsgebiet Forchat gesetzt werden. Ein Platz, der von der Gemeinde als ökologisch wertvolle Freihalte-Fläche ausgewiesen ist.

Sand und Schotter sind in der Gemeinde Terfens mit den Firmen Lang und Derfeser ein geflügeltes Wort. 1977 wurde beschlossen, dass Schotterabbau im Gemeindegebiet nur nördlich zu erfolgen hat. Der Terfner Föhrenwald, das Naherholungsgebiet Forchat im Ortsteil Vomperbach mit seinem Schotteruntergrund bleibt unbehelligt, wie der Vomperbacher Robert Ullrich erläutert:

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Auch andere Vereine sollen Platz finden

Es geht um eine Rodungsfläche von über 5.000 Quadratmeter für ein neues Feuerwehrhaus. Die Gemeinde hat die 50 Hektar Talwald zwar als ökologisch wertvolle Freihaltefläche ausgewiesen, einen Teil nun aber für die Feuerwehr umgewidmet und mit einem öffentlichen Interesse versehen.

Feuerwehrhaus Terfens

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An den Rand dieses Waldstücks soll das neue Feuerwehrhaus gebaut werden.

Das Feuerwehrhäuschen in Vomperbach hat mittlerweile 60 Jahre auf dem Buckel und seinen Dienst getan, es ist klein und platzt aus allen Nähten. Der günstigste Standort für die Feuerwehr wäre ein Platz im Forchat, sind sich Feuerwehrkommandant Florian Gartlacher und Bürgermeister Hubert Hußl einig. Geplant ist nicht nur ein Feuerwehr-Geräte-Gebäude, sondern es soll auch als Unterkunft für den Vomperbacher Singkreis, die Theatergruppe und die Pensionisten dienen, betont Bürgermeister Hußl.

Feuerwehrhaus Terfens

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Feuerwehrkommandant Florian Gartlacher und Bürgermeister Hubert Hußl sind überzeugt, dass der geplante Standort, der beste ist.

Gegner befürchten weiteren Schotterabbau

Gegner des Projekts vermuten jedoch andere Hintergründe. Grundeigentümer des Waldes ist die Baufirma Lang mit der Hans Lang Stiftung. Diese würde für das Feuerwehrhaus den Bodenaushub, geschätzte 20 bis 30 Tausend Kubikmeter, übernehmen. Hier sehen Vomperbacher wie Karl Mauracher den Anfang vom Ende des Forchats. Er befürchtet, dass damit dem Schotterabbau in der bisherigen Tabuzone Tür und Tor geöffnet sind. Bürgermeister Hubert Hußl weist dies entscheiden zurück.

Donnerstagabend will die Gemeinde öffentlich die Bevölkerung über das 1,5 Millionen Euro teure Projekt informieren, das sie im Juni beschlossen hat.