Pensionist getötet - U-Haft nach Geständnis

Ein 44-jähriger Mann hat gestanden, in einem Mehrparteienhaus einen 63-jährigen Pensionisten getötet zu haben. Anschließend zündete er die Wohnung des Opfers an, um die Bluttat zu verschleiern. Am Sonntag wurde über den Mann die U-Haft verhängt.

Nach einem Brand in der Innsbrucker Reichenau ermittelte die Polizei bald in Richtung Mord. Bei Löscharbeiten in einer Wohnung wurde Freitagnacht die Leiche des 63-jährigen Pensionisten entdeckt, der Mann hatte Schnittwunden am Hals. Das Feuer war gegen 22.00 Uhr ausgebrochen, Bewohner schlugen Alarm. In der Wohnung brannten einige Möbel, das Feuer war rasch gelöscht.

Männliche Leiche bei Wohnungsbrand in Innsbruck gefunden

Zeitungsfoto.at

In der Wohnung stieß die Feuerwehr auf einen Toten.

Verdächtiger wurde intensiv befragt

Die Feuerwehr bemerkte dann in der Küche die Leiche des 63-jährigen Wohnungsinhabers, der sich auch in der Hausbetreuung engagierte. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, starb der Mann durch einen Angriff auf den Hals – er wurde mehrmals geschnitten. Der Mann lebte alleine in der Wohnung. Noch in der Nacht auf Samstag wurde der Verdächtige in einer Pizzeria nahe dem Wohnhaus festgenommen, er hatte sich am Tatort seltsam verhalten. Auch Hausbewohner wurden befragt.

Geständnis, aber Motiv unklar

Der mutmaßliche Täter habe dann bei der Einvernahme angegeben, dass es vor der Tat zu einem Streit und in der Folge zu einer körperlichen Auseinandersetzung in der Wohnung des Opfers gekommen sei. Dabei habe er ein Messer verwendet und mehrfach auf den 63-Jährigen im Bereich des Halses eingestochen. Laut Pupp wurden mehrere Messer als mutmaßliche Tatwaffen sichergestellt.

Das genaue Motiv war vorerst unklar. Der 44-jährige, mehrfach vorbestrafte Mann habe zudem gestanden, in Folge den Brand in der Wohnung gelegt zu haben. Über den Mann wurde am Sonntag wegen des Verdachts des Mordes und der Brandstiftung die Untersuchungshaft verhängt.

Er habe auch die Wohnung durchsucht und Gegenstände aus dem Fenster geworfen, darunter Schmuckstücke, die später auf einem Vordach gefunden wurden - laut dem Chefermittler Walter Pupp, dem Leiter des Landeskriminalamtes, ein „nicht nachvollziehbares Täterverhalten“. Der Beschuldigte wird in die Innsbrucker Justizanstalt überstellt.

Kriminalpolizei sichert Schmuck auf Blechdach nach Leichenfund

Zeitungsfoto.at

Die Ermittler am Samstagvormittag auf der Suche nach Hinweisen.

Tatortrecherchen am Tag nach dem Leichenfund

Rund um die Wohnanlage wurde am Samstagvormittag nach Spuren und Anhaltspunkten für die Bluttat gesucht. Auf einem Wellblech-Vordach wurden dann diverse Schmuckstücke sichergestellt, die der Täter aus dem Fenster geworfen hatte.

Kriminalpolizei sichert Schmuck auf Blechdach nach Leichenfund

Zeitungsfoto.at

Sichergestellte Perlenkette und andere Schmuckstücke

Mehrfach polizeiliche Ermittlungen in dem Haus

In der Nacht von Montag auf Dienstag brannte es im selben Haus in der Tiefgarage, dabei brannten zwei Autos vollständig aus - mehr dazu in Brände: Zwei Gebäude evakuiert. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es einen Einbruch in Kellerabteile, wo der Täter Propangasflaschen aufdrehte, die dort gelagert waren. Es brach dabei zwar kein Brand aus, es habe sich aber um eine gefährliche Situation gehandelt. Die Polizei prüfe, ob es dabei einen Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt gebe, so Pupp. Der Verhaftete wies dies zurück.

Männliche Leiche in Innsbruck entdeckt

Samstagfrüh ist zudem die Leiche eines Mannes in der Innsbrucker Innenstadt entdeckt worden. Der Mann dürfte mit mehreren anderen Männern im überdachten Eingang eines Geschäftes genächtigt haben - mehr dazu in Männliche Leiche in Innsbruck entdeckt.