Große Waldschäden durch „Gonzalo“

Der Sturm „Gonzalo“ hat in Tirols Wäldern ca. 95.000 Kubikmeter Schadholz hinterlassen. Am stärksten betroffen sind die Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Schwaz. In anderen Landesteilen fielen die Schäden geringer aus. Der finanzielle Schaden dürfte bei drei bis vier Millionen Euro liegen.

Dieter Stöhr von der Abteilung Forstorganisation des Landes Tirol sagte, die meisten Schäden habe es in Höhenlagen über 1.000 Metern gegeben, im Unterland durch den intensiven Niederschlag auch bis auf 800 Meter herab. Betroffen seien vor allem Nadelbäume und hier besonders junge Lärchenbestände, weil die Bäume die Nadeln noch nicht abgeworfen hatten. Zu Schäden sei es durch Windwurf und Schneebruch gekommen, wobei der größere Teil des Schadens vermutlich auf das Konto des Schneebruchs geht.

Karte der Forstschäden in Tirol

Landesforstdirektion

In den Bezirken Kitzbühel und Kufstein fielen jeweils rund 20.000 Kubikmeter Schadholz an, im Bezirk Schwaz etwas über 15.000 Kubikmeter. Größere Schadensmengen gab es mit 7.500 Kubikmetern auch im Bezirk Innsbruck-Land und in Osttirol mit 6.000 Kubikmetern. Im Bezirk Landeck gab es einen Schaden von 4.000 Kubikmetern. Im Außerfern, im Bezirk Imst und der Stadt Innsbruck kam man mit Schäden zwischen 500 und 2.500 Kubikmetern relativ glimpflich davon.

Verkauf teilweise zum Brennholzpreis

Etwa die Hälfte des Schadholzes sei Bruchholz, sagt Stöhr. Dieses Holz könne nur mehr zum Brennholzpreis verkauft werden, der derzeit bei 35 Euro pro Kubikmeter liege. Das sei eine große Einbuße, Bauholz könne man für 100 Euro verkaufen. Beim restlichen Schadholz gebe es durch höhere Bringungskosten Einbußen von etwa zehn bis 15 Euro pro Kubikmeter, so Stöhr. Demnach hat „Gonzalo“ in Tirols Wäldern einen finanziellen Schaden von drei bis vier Millionen Euro angerichtet.

Umgestürzte Bäume in winterlichen Wald

Landesforstdirektion

Sturm und Neuschnee wurden vielen Bäumen zum Verhängnis

Landesforstdirektor Josef Fuchs schätzte die Schäden durch Gonzalo im langjährigen Durchschnitt als nicht besonders dramatisch ein. Er kündigte für die nächsten Tage an, die Waldschäden noch detaillierter zu erheben. Auch Stöhr relativierte den Schaden und verwies darauf, dass vor zwei bis drei Jahren Schneebruch in Tirol für etwa 200.000 bis 300.000 Kubikmeter Schadholz gesorgt habe. Das dürfte der dreifachen Menge des jetzigen Schadens entsprechen.

Hermann Hammer; tirol.ORF.at

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