Kampf gegen Dauersperre Lech-Warth

Auch heuer wird der Abschnitt Lech-Warth während der Wintermonate gesperrt. Die Lechtaler trifft diese Sperre massiv, denn sie müssen dadurch stundenlangen Umweg in Kauf nehmen. Der Bürgermeister von Steeg im Lechtal wehrt sich gegen die Sperre.

Der Bürgermeister von Steeg, Günther Walch, ist mehr als verärgert. Im Vorjahr hatten die Lecher erstmals die Dauersperre zwischenveranlasst, obwohl man die Straße jahrzehntelang nur bei Lawinengefahr gesperrt hatte. Auch für heuer ist die Dauersperre angekündigt.

Schnelle Verbindung nach St. Anton gekappt

Eine Abordnung aus Steeg samt Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf sprach deshalb beim Land Vorarlberg vor, das blieb aber ohne den gewünschten Erfolg. Die Lawinenkommission könne nicht so oft tagen, hieß es. Doch damit will sich Bürgermeister Günther Walch nicht abspeisen lassen. Die Fahrt nach Lech wird durch die Dauersperre zu einer Weltreise, sagt er. Statt zwölf Kilometer sind dann 140 Kilometer zu fahren. Und Schüler nach Innsbruck sind dann statt eineinhalb Stunden nicht weniger als viereinhalb Stunden unterwegs.

Grafik Steeg Lech Wintersperre

ORF

Der Umweg beispielsweise nach St. Anton wird durch die Wintersperre groß

Damit könne er im Lechtal nicht leben, so Walch. Er halte es für eine Unverschämtheit, dass in der heutigen Zeit eine Gemeinde auf einer Landesstraße eine Wintersperre verhängen könne.

LA Maria Zwölfer spricht sich gegen Sperre aus

Die Leermoser Bürgermeisterin, LA Maria Zwölfer (vorwärts Tirol), kann die Sperre Lech-Warth nicht nachvollziehen. Wenn der freie Personen- und Warenverkehr eine Säule der EU darstelle, könne es nicht sein, dass der Verkehr zwischen zwei Bundesländern für die Wintermonate gesperrt werde. Die über 100 Kilometer längere Ausweichstrecke über die Fernpassstraße sei weder der Bevölkerung, noch den Touristikern und Wirtschaftstreibenden der strukturschwachen Region zumutbar.

LH Platter sucht Gespräch mit Vorarlberger Kollegen

Noch im Oktober soll es ein Treffen auf höherer Ebene geben. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) soll seinem Vorarlberger Amtskollegen die Notlage im Lechtal klarmachen. Der Steeger Bürgermeister erklärt jetzt schon, dass er keine Ruhe geben werde, bis die Dauersperre weg sei.

Abschnitt länger als vier Monate gesperrt

Im Winter werden auf der Strecke Lech-Warth teilweise die Leitschienen und die entsprechenden Steher entfernt, um sie vor Winterschäden zu schützen. Damit sei die Strecke nicht mehr verkehrssicher, argumentierte die Behörde in Vorarlberg im Vorjahr. Daher wurde die Straße von 20. Dezember 2013 bis zum 30. April 2014 durchgehend gesperrt - mehr dazu in Lechtalstraße seit Freitagmittag zu.