Weiter Turbulenzen bei Achenseebahn

Die Aufsichtsratsmitglieder der Achenseebahn haben Montagnachmittag zu einer Krisen-Pressekonferenz geladen. Dabei ging es um die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Vorstandschef und auch um die Vorgangsweise des Aufsichtsratsvorsitzenden.

Seit 125 Jahren dampft die alte Achensee-Zahnradbahn nun schon von Jenbach bis zum Achensee. Solch turbulente Zeiten dürfte sie jedoch noch nie erlebt haben. Es dampft nicht nur unter den Aktionären. So soll es bei der Jahreshauptversammlung der Aktionäre am Freitag in Achenkirch sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

Aufsichtsrat lud zu Pressekonferenz

Auch im Aufsichtsrat, der Kontrollinstanz der Bahn, gärt es. Die Aufsichtsratsmitglieder - Bürgermeister, Tourismusverband und Gemeindevertreter – luden Montagnachmittag zur Pressekonferenz. Als Grund wurde die rüde Vorgangsweise des Aufsichtsratsvorsitzenden, des Salzburger Wirtschaftstreuhänders Christian Kittl, angegeben. Für Aufsichtsrat Johann Entner, Obmann des Tourismusverbandes Achensee, ist zu viel Porzellan zerschlagen. Ein Neuanfang mit völlig neuen Köpfe müsse her:

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Kritisiert wird Kittl auch vom Sprecher eines Aktionärskomitees. Dieser macht ihm zum Vorwurf, zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn in Salzburg eine Firma zu betreiben. Die Firma sei eine Beratungsgesellschaft die es seit 20 Jahren gebe. Der Aufsichtsrat wisse das, kontert Kittl.

Kittl gesprächsbereit

Generell gibt es innerhalb der Achenseebahn derzeit wenig Freundlichkeiten. So wurde im Oktober der langjährige Vorstand Bernhard Marchi von seiner Funktion abberufen und fristlos entlassen. Er wurde wegen des Verdachts der Untreue bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Marchi soll ausbezahlte Versicherungsgelder auf sein Privatkonto überwiesen haben. Zudem habe er eine Schwarzgeldkassa unterhalten. Marchis Anwalt weist die Vorwürfe als unhaltbar zurück – mehr dazu in Schlammschlacht bei Achenseebahn.

Man werde sich zusammensetzen und wohl über die Zukunft reden müssen, räumt Aufsichtsratschef Kittl ein. Er sei für viele Gedanken offen. Dass er die Zügel straffen musste, sei notwendig gewesen, sonst wäre die Bahn an die Wand gefahren.