Tunnels sollen akustisch überwacht werden

Bei Unfällen in Tunneln soll in Zukunft durch ein akustisches Überwachungssystem schneller Alarm ausgelöst werden. Das System, das Unfallgeräusche erkennt, soll nach und nach in 32 österreichischen Tunnels installiert werden, einige davon auch in Tirol.

Das kündigten Vertreter der ASFINAG und der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research am Donnerstag in Alpbach an. Das akustische Tunnelmonitoring ist derzeit bereits im Testbetrieb im Kirchdorftunnel der Brucker Schnellstraße (S36) in der Steiermark. Laut Experten habe das System dort Unfälle oder kritische Situationen um bis zu zweieinhalb Minuten schneller erkannt, als dies bisher über die Videoanlagen erfolgte.

Software analysiert Tunnelgeräusche

Mikrofone im Tunnel nehmen alle Geräusche auf und schicken diese an eine Datenbank. Eine Analyse-Software erkennt, ob unter den Rollgeräuschen der Autos auch kritische Signale sind wie ein Reifenplatzer, der Aufprall eines Wagens oder ein Zusammenstoß von zwei Fahrzeugen.

Das System ist an die ASFINAG-Überwachungszentrale angebunden. Erkennt es ein kritisches Signal, wird die dem Geräusch nächste Videokamera im Tunnel aktiviert und die Mitarbeiter in der ASFINAG-Zentrale können sofort reagieren. Das System soll in den nächsten Jahren in 32 Tunnels in Österreich installiert werden - darunter auch einige Tiroler Tunnel wie der Landecker-, der Arlberg-, der Perjen- oder auch der Milser Tunnel. Rund 4,7 Millionen Euro wird die Einrichtung der akustischen Überwachung laut Fink in Tirol und Vorarlberg kosten.