Mals: Bürger stimmen über Pestizid-Einsatz ab

In Mals im Vinschgau können die Bürger ab Freitag per Volksabstimmung entscheiden, ob in der Gemeinde weiterhin Pestizide eingesetzt werden dürfen. Umweltschützer befürchten eine Gefährdung für die Gesundheit. Die Bauern halten dagegen.

Die hitzigen Diskussionen vor der Pestizid-Abstimmung in Mals waren wie ein zwiespältiges Lehrstück in direkter Demokratie. Konventionell arbeitende Bauern lieferten sich Propagandagefechte mit den Umweltschützern.

Bauern wollen Entscheidungsfreiheit

Die meisten Landwirte halten von einem Pestizid-Verbot nichts und plädieren für Entscheidungsfreiheit in der Landwirtschaft. Sie verweisen auf die ministeriellen Genehmigungen ihrer Pflanzenschutzmittel und drohen schon jetzt mit Einsprüchen gegen ein Verbot.

Weißer Rauch über Obstgärten

Umweltschutzgruppe Mals

Viele Malser befürchten, dass die Pestizide durch den Wind verfrachtet werden.

Umweltschützer fordern alternative Anbauformen

Die Umweltverbände halten die Pestizide für gesundheitsgefährdend. Sie kämpfen vor allem gegen die Abdrift, gegen die Verfrachtung der Pflanzenschutzmittel auf Gebiete außerhalb der behandelten Anlage.
Von den Bauern verlangen sie, dass diese alternative Anbauformen verwenden.

Die Stimmung im Dorf ist auf jeden Fall angespannt. 5.000 Malser sind bis zum 5. September stimmberechtigt. Ihre Entscheidung könnte nicht nur für Südtirol zum Präzedenzfall werden.