Entwarnung: Kein Ebola-Fall in Tirol

Das Ebola-Virus kann als Ursache für den Tod einer britischen Staatsangehörigen in Vomp (Bezirk Schwaz) ausgeschlossen werden. Untersuchungen des Tropeninstituts in Hamburg hätten das ergeben, teilte das Land Tirol am Montag mit.

In der Nacht auf Samstag war eine 48-jährige Britin tot in ihrer Wohnung in Vomp gefunden worden. Fremdverschulden wurde ausgeschlossen. Der Sprengelarzt, der die Totenbeschau durchgeführt hat, habe eine virale Infektion als Todesursache in Betracht gezogen, erklärte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. Unter anderem seien am Samstag eine Blut- und eine Harnprobe entnommen und an das Tropeninstitut in Hamburg geschickt worden. Die Proben wurden dort auf Ebola getestet.

Ebola kann ausgeschlossen werden

Die eingeleiteten Untersuchungen seien nicht zuletzt auch deshalb erfolgt, weil sich die Britin eben in einem befallenen Gebiet aufgehalten habe und weil der Todesfall aufgrund des relativ jungen Alters der Frau eher ungewöhnlich gewesen sei, so Katzgraber. Weil die Verstorbene erst vor kurzem aus Nigeria eingereist war und die Krankengeschichte nicht so schnell eruiert werden konnte, wollte man auf Nummer sicher gehen.

Auch andere gefährliche Infektionserkrankungen wie etwa die „Marburg-Viren“ sind demnach als Todesursache auszuschließen. „Wir sind von Anfang an von einer sehr, sehr geringen Wahrscheinlichkeit ausgegangen, dass wir es mit Ebola zu tun haben. Jetzt haben wir Gewissheit und können Ebola dezidiert als Todesursache ausschließen“, erklärt Katzgraber. Das wurde durch das Untersuchungsergebnis aus Hamburg bestätigt.

Obduktion soll Todesursache klären

Was letztlich zum Tod der Frau, die am Mittwoch aus Nigeria über Deutschland nach Tirol zurückgekehrt war, geführt habe, wisse man noch nicht. Es liege nun an der Gerichtsmedizin, die Todesursache herauszufinden. Eine Obduktion wurde inzwischen angeordnet. Ein mögliches Fremdverschulden hatte das Landeskriminalamt bereits ausgeschlossen.

Kaum Ebola-Tote in Nigeria

Der Fall wurde am Sonntagabend durch eine Aussendung des Gesundheitsministeriums publik. Laut den Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Risiko einer Infektion äußerst gering. Die WHO hatte berichtet, dass alle Kontaktpersonen des bisher einzigen Ebola-Toten in Nigeria unter Beobachtung stünden. Insgesamt sei das Infektionsrisiko in Nigeria deutlich geringer als in den drei anderen betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone.