Kurioser Streit um Shopping-Night
Der Streit wird zwischen zwei Seiten ausgetragen, die eigentlich im selben Boot sitzen sollten. Auf der einen Seite die Wirtschaftskammer Tirol mit ihrer Bezirksstelle Innsbruck, die die Kaufleute vertritt, auf der anderen Seite Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller Frischauf, die ebenfalls das Wohl der Wirtschaft zum Ziel hat.
Studie als Entscheidungsgrundlage
Dass der Konflikt um die Öffnungszeit bei der Shopping-Night dennoch so eskaliert ist, hat seine Ursache in einer Studie, in der Tiroler Orte die Shoppingnächte veranstalten, zu den gewünschten Öffnungszeiten befragt wurden. Die Antworten dabei reichten laut Wirtschaftskammer von 21.00 Uhr bis 23.00 Uhr. Dass Zoller-Frischauf diese Studie als Basis ihrer Entscheidung nahm und für Innsbruck 22.00 Uhr als Schließungszeit verordnet hat, lässt die Wirtschaftskammer auf die Barrikaden gehen.
Die Studie sei alles andere als repräsentativ, sagt Matthias Pöschl von der Wirtschaftskammer. Dagegen habe es im Juli eine offizielle Stellungnahme der Kammer gegeben, in der man sich klar für eine Öffnung bis 23.00 Uhr ausgesprochen habe.
Das sieht Landesrätin Zoller-Frischauf anders: Die Wirtschaftskammer habe die Studie von sich aus aktiv an das Land geschickt und das nach der offiziellen Stellungnahme. Die Studie sei also die aktuellere Äußerung der Kammer gewesen. Und wenn die Studie zeige, dass die Unternehmer für eine Öffnung bis 22.00 Uhr seien, dann könne sie als Landesrätin nicht etwas anderes entscheiden.
Platter lädt zu Rundem Tisch
Mit diesen Positionen geht der Konflikt jetzt an einen Runden Tisch, zu dem Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am 19. August einlädt. Eigentlich sollte dort dann eine generelle Regelung für die Shopping-Nächte im ganzen Land gefunden werden, ob das gelingt, steht allerdings in den Sternen.