Natura 2000: ÖVP muss Wogen glätten

Die ÖVP muss in Osttirol nach einigen Parteiaustritten die Wogen beim Thema Natura 2000 glätten. Bürgermeister in Osttirol wollen nun auch ihre Standpunkte klarstellen und kündigen die Gründung eines Vereins an.

Vier ÖVP-Funktionäre sind in Osttirol wegen der geplanten Unterschutzstellung der Isel zurückgetreten - mehr dazu in Natura 2000: Virgener Vizebürgermeister tritt zurück. Deshalb ist die Partei nun um Beruhigung bemüht. „Ich bedaure die Parteiaustritte sehr. Sie helfen uns nicht, ich verstehe sie auch nicht“, sagt ÖVP-Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz. „Alle Beteiligten müssen wissen, dass man nur am Verhandlungstisch eine Lösung zustande bringen wird“, appelliert Kuenz.

Der Osttiroler ÖVP-Obmann Martin Mayerl fügt hinzu: „Wenn sich die Wogen geglättet haben, wenn man auch weiß, mit welchen Entwicklungsprogrammen man für die Region rechnen kann, dann glaube ich, können wir auch unsere Mitglieder und Funktionäre wieder überzeugen, dass die ÖVP die richtige Partei ist.“

Verein will Entwicklungsprogramme einfordern

Für Montag ist in Ainet ein Treffen mit Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) angesetzt. Bis dahin wollen die Bürgermeister des Oberen Iseltales ihre Standpunkte klarstellen. Dazu soll am Mittwoch der Verein „Naturpark Isel“ gegründet werden. Wie im Lechtal soll dabei ein Entwicklungsprogramm eingefordert und die Position gegenüber den Naturschutzorganisationen gestärkt werden. Der Initiator des Vereins und Planungsverbandschef Andreas Köll wollte am Dienstag kein Interview dazu geben.

In St.Jakob im Defereggental hat am Montag der Gemeinderat einstimmig gegen die geplante Zonierung an der Schwarzach als Nebenfluss gestimmt. Bürgermeister Gerald Hauser (FPÖ) sagt: „Es geht wirklich rund, weil das Vorgehen schockierend ist. Der Gemeinderat hat einen einstimmigen Beschluss gefasst hinter dem Ausweisungsvorschlag des Planungsverbandes zu stehen. Das heißt, dass das Defereggental nicht Natura 2000-Gebiet wird.“

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