Tiroler Rudi Wach stellt Werke in Rom aus

Rudi Wach hat heuer gleich zwei Gründe zu feiern. Zum einen wird der Tiroler Künstler dieses Jahr 80 Jahre alt, zum anderen wird ihm die Ehre zu Teil, in Rom seine Werke auszustellen. Bis 14. September ist seine Ausstellung „Die Metamorphose der Hand“ in Rom zu sehen.

Seine Werke sind meistens Zeichnungen oder Bronzeskulpturen. Seine momentane Ausstellung konzentriert sich überwiegend auf die menschlichen Hände und ist derzeit in den Trajansmärkten in Rom zu sehen. Als Motto der Ausstellung wurde sein Werk „Das Tor der Hände“ ausgewählt, das neben weiteren Skulpturen im Forum Romanum zu sehen ist.

Rudi Wachs Werk "Die Tür der Hände"

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Das Hauptwerk seiner Ausstellung in Rom „Das Tor der Hände“

Wunsch mit Kunst Bewusstsein zu vergrößern

Zu sehen ist zum Beispiel sein jüngstes Werk „Ich habe gesiegt - der Tanz mit der Bestie“. Auch hier greift Wach das Mensch-Tier-Thema auf, das oft bei ihm zu sehen ist. In seinen Zeichnungen und Skulpturen sieht er mehr als nur die Kunst. „Ich sehe meine Arbeit eigentlich als eine Möglichkeit die menschliche Seele zu erweitern, das Bewusstsein zu vergrößern und damit die Seele zu veredeln. Das ist auch meine ganz große Sehnsucht“, so Wach.

Die Zeichnung ist das Fundament seiner Kunst

Wach arbeitet zehn Stunden täglich und fertigt seine Skulpturen zuerst in Gips an, um sie danach in Bronze zu gießen. In dem Metall sieht er die Möglichkeit, sein Empfinden vom Leben darzustellen. „Diese Vibration, die mir so wichtig ist, die eigentlich das vermittelt, was ich als Leben betrachte und empfinde, das geht nur mit der Bronze“, so der Bildhauer. Doch die fertige Skulptur ist letztlich nicht die Quintessenz seiner Kunst.

Eine viel größere Bedeutung schreibt er der Zeichnung zu. „Die Zeichnung ist für mich das Fundament meiner künstlerischen Tätigkeit. Ohne das Zeichnen würden all diese Skulpturen nicht existieren. Ich erarbeite sie durch die Zeichnung. Es ist also nicht nur das Um und Auf meiner Arbeit, sondern meines Da-Seins“, sagte Wach.

Wach beim Zeichnen in seinem Mailänder Atelier

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Rudi Wach beim Zeichnen in seinem Mailänder Atelier

Seine Wurzeln hat er nie vergessen

1934 in Hall in Tirol geboren, verbrachte er seine Kindheit in Thaur. Nachdem er in Innsbruck die Schule besucht hatte, widmete er sich der Kunst und ging mit Anfang 20 nach Mailand. Dort lernte er von namhaften Künstlern wie Marino Marini. Neben Mailand verfeinerte Wach seine Fertigkeiten auch in Paris und Wien.

Seine Werke sind auch in Tirol bekannt. Für Aufsehen sorgte 2007 sein Kruzifix, auf das ein nackter Jesus genagelt ist. Besonders die Katholische Kirche wehrte sich damals gegen die Aufstellung der Skulptur, sodass sie zunächst in das Innsbrucker Volkskunstmuseum gebracht wurde. Mittlerweile steht das Kreuz jedoch auf der Innsbrucker Innbrücke.

Den Bezug zu seiner Heimat hat Wach dennoch nicht verloren. „Es gibt einen Ort, an dem ich zu Hause bin. Ohne die Hilfe meines Landes hätte ich das nicht leisten können. Materiell hat mich mein Land in den schwierigsten Situationen nicht verlassen“, erinnert sich der Künstler.