Osttiroler Alpen-Oper feiert Premiere
Beim Autofahren fallen einem oft viele Dinge ein. Etwas ganz besonderes kam Anfang 2012 offenbar Hansl Klaunzer aus Matrei in den Sinn. Während einer Heimfahrt von einem Konzert kam ihm nämlich die Idee eine Oper zu schreiben. Als er es einem Freund erzählte, reagierte der wenig begeistert. „Er hat gesagt, dass ich spinne“, erinnert sich Klaunzer. Trotz Bedenken in seinem Umfeld setzte Hansl Klaunzer sein Vorhaben in die Tat um. Seine Alpen-Oper „Gruß an Schloss Weißenstein“ feiert am 25. Juli Premiere.
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Eine wahre Begebenheit
Angelehnt ist das Stück an den gleichnamigen Walzer der Altmatreier Tanzmusik, der Anfang des letzten Jahrhunderts vom Matreier Alois Trost komponiert wurde. Der Walzer soll ein musikalischer Gruß an Trosts Schwester Theresia sein. Sie hatte gerade den Besitzer von Schloss Weißenstein, Baron Adalbert von Mengershausen, geheiratet. Und genau von dieser Liebesgeschichte zwischen Theresia und dem Baron handelt die Oper.
Um die nötigen Informationen für seine Oper zu erhalten, sprach Klaunzer mit einem direkten Nachfahren von Alois Trost. "Im August 2012 hat mir Tobias Trost die Geschichte seiner Tante Theresia und ihres Gatten, dem Baron, im Detail erzählt und ich habe mir daraufhin Gedanken über das Libretto, über die Melodien, die Inszenierung und die einzelnen Szenen gemacht. Zu Weihnachten war meine Oper fertig gestellt”, erzählte Hansl Klaunzer. Komponieren ist für ihn allerdings nicht neu. Der erfahrene Musiker hat schon einige Stücke geschrieben, eine Oper jedoch noch nie.
Besondere Erfahrung für Ensemble
Seit 100 Jahren gibt es die Altmatreier Tanzmusik. Zusammen mit dem Gemischten Chor Matrei und zwei ausgebildeten Sängern aus Südtirol ergibt sich für alle eine neue Erfahrung, wie Bassbariton Michael Feichter meint. „Dass man direkt am Schauplatz spielen kann, macht es natürlich sehr spannend. Wir waren auch bereits am Schloss und haben das besondere Flair mitbekommen“, so Feichter. „Auch die Besetzung ist in Matrei etwas ganz anderes. Sonst hat man meistens ein klassisches Orchester und hier ist es Tanzmusik. Das ist vom Klang her etwas ganz Spannendes“, erklärte Sopranistin Andrea Oberparleiter. Die Musik in „Gruß an Schloss Weißenstein“ ist eine Mischung aus Volksmusik, Klassik und Musical-Elementen.
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Tragische Wende
Trotz aller Besonderheiten hat das Werk auch typische Opernmerkmale, wie Klaunzer erklärt. „Die meisten Opern haben eine tragische Handlung und meine hat das natürlich auch“, so der Komponist. Dennoch will er nicht zu viel verraten. Immerhin sollen die Leute sich selbst von den Kompositionen überzeugen. „Wir bitten natürlich alle die Oper anzusehen, weil sowas hat es noch nie gegeben“, sagte Klaunzer.
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Die Opern-Inszenierung ist das Highlight im diesjährigen Osttiroler Kultursommer. Insgesamt sechs Mal wird die Oper im Tauerncenter in Matrei aufgeführt. Wird sie ein Erfolg, könnte es auch verlängert werden.