Großbrand im O-Dorf in Innsbruck

200 Feuerwehrleute sind in der Nacht von Sonntag auf Montag bei einem Großbrand im Olympischen Dorf im Einsatz gestanden. Vier Explosionen von Gasflaschen waren weitum zu hören und sehen. 300 Menschen mussten aus dem betroffenen und den benachbarten Häusern gebracht werden.

Riesige Rauchschwaden zogen Sonntagnacht über Innsbruck, Sirenengeheul war zu hören, Dutzende Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht waren unterwegs, dazwischen gab es drei weit hör- und sichtbare Explosionen. Der benachbarten Bevölkerung wurde empfohlen, wegen der starken Rauchentwicklung die Fenster zu schließen. Die ganze Nacht dauerten die Löscharbeiten an, auch am Montagvormittag waren die Einsatzkräfte noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.

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Mehrere Gasflaschen explodierten

Der Brand brach gegen 22.00 Uhr in einem elfstöckigen Hochhaus in der An-der-Lan-Straße aus. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Tatsache ist aber, dass auf dem Dach zahlreiche Rollen Flämmpappe und Gasflaschen gelagert waren. Am Montag sollten dort Flämmarbeiten durchgeführt werden. Vier der Gasflaschen sind im Zuge des Brandes explodiert. Metallteile wurden rund 150 Meter vom Dach geschleudert. 15 weitere Gasflaschen konnten im Zuge der Löscharbeiten gesichert werden.

Manfred Ruepp hat alle vier Explosion mit seiner Videokamera aufgenommen:

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Feuerwehrmann hatte großes Glück

Wie gefährlich der Löscheinsatz für die Feuerwehrleute war, zeigen die Schilderungen von Gregor Katschtaler. Er war als einer der ersten Feuerwehrmänner im Bereich des Daches, als die erste Gasflasche explodierte.

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Die Gasflaschen waren auf dem Dach gelagert, weil sie für Flämmarbeiten am Dienstag gebraucht worden wären. Für die Feuerwehr war es ein gefährlicher Einsatz. „Es war kritisch, als der Einsatz begonnen hat“, berichtet Brandddirektor Erwin Reichel. „Da sind die Gasflaschen explodiert. Es war der kritischste Moment, da dann zu entscheiden war, welche Angriffsart gewählt wird beziehungsweise welches Risiko eingegangen werden kann.“ Die Feuerwehr hat dann über Drehleitern und Wasserwerfer die verbleibenden Gasflaschen gekühlt, ehe sie diese vom Dach holen konnte.

Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht an. Um 8.30 Uhr konnte Brand aus gemeldet werden.

Feuerwehr mit Gasflschen

zeitungsfoto.at

Großalarm für Feuerwehr und Rettung

Das gesamte Gebäude musste aufgrund der starken Brand- und Rauchentwicklung rasch evakuiert werden. Die Polizei sperrte den gesamten Einsatzbereich großräumig ab und versuchte mittels Lautsprechern Hunderte, wenn nicht Tausende Schaulustige aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu entfernen. Über 300 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren am Sonntagabend im Einsatz. Die Innsbrucker Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile wurden von Freiwilligen Feuerwehren von Zirl bis Kufstein unterstützt.

Brand O-Dorf

zeitungsfoto.at

Notquartiere wurden eingerichtet

Für die rund 300 Bewohner des Hochhauses wurden in einer nahe gelegenen Schule und in einem Mehrzweckgebäude Notquartiere eingerichtet. Der Großteil der Betroffenen kam aber bei Verwandten und Freunden unter, nur rund 20 Bewohner übernachteten im Turnsaal der NMS Olympisches Dorf. Der Brand beschäftigt die Bewohner auch am Tag danach.

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10. Stock nach Großbrand unbewohnbar