Altenbetreuung im Visier des Rechnungshofs

Der Rechnungshof hat die Altenbetreuung in Tirol geprüft. Die Prüfer halten fest, dass die Betreuung der Heimbewohner auf hohem Niveau erfolgt. Was Planung, Finanzen und Überprüfung der Heime angeht, ortet der Rechnungshof allerdings Nachholbedarf.

Schwerpunktmäßig hat sich der Rechnungshof diesmal mit den Finanzen und der Planung der Altenwohnheime auseinandergesetzt. Dennoch merken die Prüfer an, dass die Betreuung der älteren Menschen in Tirol auf hohem Niveau erfolgt. Allerdings kritisiert der Bericht auch, dass das Land nach wie vor keine regelmäßige Überprüfung aller Heime sicherstellen konnte. Es gäbe zwar einen Leitfaden für die Heimaufsicht, der sei aber rechtlich nicht verbindlich und sei faktisch nicht eingehalten worden.

In gewissen Punkten beispielhaft

Doch der Rechnungshof lobt auch: Tirol habe mehrere Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt. Das Land habe bis 2022 vorausgeplant und eine umfassende Analyse der Pflegeheimnutzung durchgeführt. Diese Vorgangsweise sieht der Rechnungshof als beispielhaft auch für andere Länder an.

Aber auch die genauesten Analysen helfen offenbar nicht gegen die steigende Preisspirale. Denn der Rechnungshofbericht hält fest, dass die Kosten für die Heimplätze ständig steigen und zwar stärker als das durch die zusätzlichen Plätze und durch die Inflation erklärbar ist.

Viele verschiedene Tarife

Die Heimbewohner benötigen also mehr Pflege und neu errichtete Heime weisen eine bessere Ausstattung auf. Diese Kosten werden in Tirol mit immerhin 290 unterschiedlichen Tarifen eingehoben. Was die Finanzen angeht, nimmt der Rechnungshof aber auch den Bund in die Pflicht. Denn auch auf Bundesebene ortet der Rechnungshof nach wie vor fehlende Strategien zur Versorgung und klare Qualitätsvorgaben.